die anderen über russland und europa::
El País aus Madrid schreibt: Wenn wir in Spanien die Statuen der Franco-Diktatur abbauen, müssen wir auch Estland gestatten, ein sowjetisches Mahnmal aus der Hauptstadt zu entfernen. Die EU darf nicht hinnehmen, dass Russland die wichtigste Bahnverbindung der Esten unterbricht. In Spanien haben wir beim Übergang zur Demokratie gelernt, dass man die Vergangenheit nicht vergessen, aber auch alte Wunden nicht neu öffnen darf. Einige Länder des früheren Ostblocks haben diese Grenzen überschritten, vor allem Polen. Was dort geschieht, hat nichts mit einem Europa der Einheit und Versöhnung zu tun, sondern ist ein Revanchismus, der ans Absurde grenzt.
Der Pariser Le Monde meint: Während die EU und Moskau eine Erneuerung ihres Assoziierungsabkommens oder gar eine strategische Partnerschaft aushandeln wollen, treten die „Freunde“, auf die Putin zählen konnte, einer nach dem anderen von der Macht ab. Angela Merkel hegt für diesen „reinrassigen Demokraten“ nicht dieselbe Bewunderung wie Gerhard Schröder. Und Nicolas Sarkozy hat versprochen, bei seinen persönlichen Beziehungen zu dem Kremlchef nicht dem Beispiel Jacques Chiracs zu folgen. Die deutsche Kanzlerin und der neue französische Präsident unterschätzen keineswegs Russlands Gewicht in der Welt. Doch sie wollen sich nicht einschüchtern lassen.
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