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Archiv-Artikel

Weiter Protest wegen Gaza

NAHOST Demonstrationen in mehreren Städten. Diesmal recht friedlich – und auch multireligiös

BERLIN epd/taz | Der Nahostkonflikt treibt bundesweit weiter die Menschen auf die Straße. Am Wochenende nahmen in Berlin nach Polizeiangaben rund 2.500 Personen an zwei propalästinensischen Demonstrationen teil. In München und Hamburg demonstrierten 800 Menschen, in Gießen 500, in Frankfurt am Main 400, in Kiel 120. Protestiert wurde auch in Düsseldorf, Dortmund, Münster und Göttingen.

Laut Polizei verliefen die Aufzüge weitgehend friedlich. Bei früheren Demonstrationen war es teils noch zu antisemitischen Ausfällen gekommen.

Am Sonntag setzten 200 Menschen zudem ein multireligiöses Zeichen: mit einem Friedensgebet für den Nahen Osten von Juden, Christen und Muslimen am Petriplatz in Berlin-Mitte. Dort soll ein Bet- und Lehrhaus der drei großen monotheistischen Religionen entstehen. Auch in Osnabrück hatten am Freitag Palästinenser und Israelis gemeinsam für Frieden demonstriert.

Der Vorsitzende des Koordinierungsrates der Muslime, Ali Kizilkaya, sieht bei den in Deutschland lebenden Muslimen kein Antisemitismusproblem: „Wir Muslime lehnen Antisemitismus ab.“ Bei Protesten im Zusammenhang mit dem derzeitigen Nahostkonflikt gebe es lediglich „Überreaktionen, die nicht akzeptabel sind“.

Auch die Botschafterin Palästinas in Deutschland, Khouloud Daibes, distanzierte sich von antijüdischen Parolen. Die Kundgebungen sollten „in erster Linie als ein friedliches Zeichen gegen den Krieg verstanden werden“.