: Wissen, was Bares kostet
SCHEINE ZIEHEN Bei einer fremden Bank Geld abzuheben, kann kosten. In der EU müssen Banken darüber nun direkt am Automaten informieren
■ Die Anlegermesse Grünes Geld, die sich als Messe für ethische und nachhaltige Geldanlagen versteht, findet am 26. März 2011 in Hamburg statt. Zu den über 30 Ausstellern gehören unter anderem nachhaltig arbeitende Banken und Produzenten erneuerbarer Energien, die zum Beispiel Wind-, Biogas- oder Solarfonds anbieten. Außerdem stehen Holz-Investments auf der Tagesordnung. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird etwa der Frage nachgegangen, ob Schiffsfonds auch für Anleger interessant sind, die nachhaltig investieren möchten. CurioHaus Rothenbaumchaussee 11 20148 Hamburg www.gruenesgeld.de
■ Unter dem Motto Macht Geld Sinn findet der erste Geldkongress am 12. März 2011 in Berlin statt. Um 9.30 Uhr ist die erste Diskussionsveranstaltung, um 21 Uhr geht der Kongress in die letzte Runde. Diskutiert werden unter anderem alternative Wirtschaftstheorien. Eintritt 50 Euro (25 Euro erm.) Arena Berlin (Glashaus) Eichenstraße 4 12435 Berlin www.macht-geld-sinn.de
Seit dem 15. Januar dieses Jahres müssen die Entgelte für Geldabhebungen an Fremdautomaten in Deutschland angezeigt werden. Damit sollen Kunden besser über eventuell anfallende Gebühren informiert werden. Außerdem haben sich die privaten Banken geeinigt, dass keiner ihrer Kunden am Automaten mehr als 1,95 Euro an Gebühren zahlen muss. Die Volksbanken und Sparkassen haben sich dieser freiwilligen Regelung nicht angeschlossen, teilt das Europäische Verbraucherzentrum in Kehl mit.
Das Europäische Verbraucherzentrum hat mittels einer Umfrage bei seinen europäischen Kollegen des Netzwerkes der Europäischen Verbraucherzentralen (ECC-Net) versucht, einen Überblick darüber zu bekommen, welche Gebühren Banken in Europa erheben. Das Ergebnis: in der gesamten EU (sowie Island und Norwegen als Mitglieder des ECC-Net) gibt es keine gesetzliche Höchstgrenze der Beträge. In einigen Ländern haben sich Höchstgrenzen eingependelt, diese basieren jedoch weder auf einer freiwilligen noch gesetzlichen Regelung.
Die Beträge reichen von geringen Cent-Beträgen bis zu 4,40 Euro. Damit liegt Deutschland, wo meist um die 4 bis 5 Euro pro Fremdabhebung anfallen, im oberen Bereich der Gebührenskala. Einige deutsche Banken nehmen für das Abheben an Fremdautomaten sogar 7,50 Euro.
In einigen Ländern ist das Abheben an Fremdautomaten kostenlos. Dies gilt für Schweden, die Niederlande, Island und Irland. Teilweise ist in die- sen Ländern jedoch der Betrag, der täglich abgehoben werden darf, an Fremdautomaten begrenzt. Es gibt auch die Möglichkeit, dass eine bestimmte Anzahl von Abhebungen kostenlos ist, danach aber eine Gebühr anfällt oder auch eine Flatrate eingerichtet werden kann, bei der der Verbraucher einen bestimmten Eurobetrag zahlt und dann unbegrenzt abheben kann.
Dies bedeutet für die Einwohner der Länder, die an Fremdautomaten kostenlos abheben können, auch, dass diese bei Reisen ins EU-Ausland keine Gebühren an den Automaten bezahlen müssen, da nur die Gebühren erhoben werden dürfen, die auch im Inland anfallen.
Sofern in Deutschland also weiterhin hohe Gebühren erhoben werden dürfen, wird das Geldabheben für deutsche Touristen im europäischen Ausland weiterhin zwar ein praktisches, aber auch ein kostspieliges Vergnügen bleiben.