Ein Platz für Layé Conde

Inoffiziell umbenannt wurde am Wochenende die Sielwall-Kreuzung im Viertel. AktivistInnen widmeten den Platz Layé Conde.

■ In einer Erklärung heißt es: Mit der Installierung des Schildes solle dem Umstand Rechnung getragen werden, „dass die Tötung eines Menschen in staatlicher Obhut in jedem Falle der beständigen Erinnerung verdient – ganz egal, wie man persönlich zu den über zehn Jahren steht, in denen in Bremen Brechmittel verabreicht wurden“.

■ Dem aus Sierra Leone stammenden Drogen-Kleindealer wurden 2004 im Polizeigewahrsam so lange Wasser und Brechmittel eingeflößt, bis er bewusstlos wurde und wenige Tage später starb. Zweimal befassten sich Gerichte mit dem Fall und sprachen den angeklagten Polizeiarzt frei, das dritte Verfahren wurde gegen Geldauflage eingestellt. In zwölf Jahren wurde in Bremen rund 1.000 Mal beim Verdacht auf Drogenhandel Brechmittel verabreicht – seit 1995 auch zwangsweise.  mnz