: Der 100. Frauentag ist ein Anlass,
sich über Erfolge beim Kampf für eine geschlechtergerechtere Welt zu freuen. Er gibt aber auch Grund, sich darüber zu ärgern, wie schleppend es auf vielen Gebieten immer noch läuft, zum Beispiel über eine prähistorische Antifrauenministerin Schröder und eine Wirtschaft, in der Männerbündelei gegen Frauen in Führungspositionen immer noch Alltag ist. Oder über die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen, die in kaum einem anderen EU-Land so weit auseinanderklafft wie in der Bundesrepublik.
Am 100. Frauentag starte ich meinen persönlichen Countdown zur Frauen-Fußball-WM in Deutschland, dem größten Sportereignis des Jahres. Noch 110 Tage bis zum Anpfiff. Frauen wie Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj stehen dabei für absolute Weltklasse in unserem Team. Und auch „Kaiser“ Franz muss ein bisschen Platz machen auf dem Fußballthron – für „Kaiserin“ Steffi Jones, die das WM-Organisationskomitee und ein tolles WM-Umwelt- und Kulturprogramm aufgelegt hat. Die WM 2011 wird den Frauenfußball dorthin führen, wo er längst hingehört: in die 1. Liga der Aufmerksamkeit!
CLAUDIA ROTH, 55, BUNDESVORSITZENDE VON BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN