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Archiv-Artikel

Altonaer Museum trotz Wahlversprechen gefährdet

VAKUUM Kürzung für Historische Museen nicht vom Tisch. Initiative übergibt 24.000 Unterschriften

Von PS

Barbara Kisseler, Hamburgs (parteilose) Kultursenatorin in spe, sagt, sie wolle „versuchen, das Altonaer Museum zu retten“. Und Kirsten Baumann, Chefin der Stiftung Historische Museen, hat den neuen Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im Wahlkampf „so verstanden, dass die Kürzung vom Tisch ist“.

Die Rede ist von jenen 3,5 Millionen Euro, die die Museumsstiftung (Altonaer Museum, Museum der Arbeit, Museum für Hamburgische Geschichte und Helms-Museum) ab Januar hätte einsparen sollen, wäre es nach Ex-Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) gegangen. Aufgrund der Auflösung des Senats war die Sparforderung, die die Schließung des Altonaer Museums einschloss, aber nicht mehr in den Haushalt eingebracht worden. Offiziell zurückgenommen wurde sie aber nie, und Scholz sei „noch nicht an uns herangetreten“, ließ Stiftungschefin Baumann am Dienstag mitteilen.

Weil ihnen das alles zu unsicher ist, haben die Initiatoren der Bürgerinitiative „Altonaer Museum bleibt“ am Montag über 24.000 Unterschriften für eine Volksinitiative ins Rathaus gebracht. Sie soll, sagt Sprecher Peter Schwanewilms, in ein Gesetz münden, das den Erhalt aller vier Museen festschreibt. Zudem soll die Kulturbehörde nur noch die juristische, nicht aber die Fachaufsicht über die Museen führen.

Umstritten ist noch, ob zudem Grundstücke und Exponate ins Eigentum der Museen übergehen sollen: mancher Museumschef wehrt sich, denn deren Pflege ist teuer. „Im Idealfall steht am Ende unserer Bemühungen eine Vereinbarung, die diese Punkte festschreibt“, sagt Schwanewilms. Sollte die Bürgerschaft nicht zustimmen, werde man ein Volksbegehren vorbereiten.

Doch dazu wird es wohl nicht kommen: Selbst die designierte Kultursenatorin hat in einem Interview mit dem Deutschlandradio bereits gesagt, dass die Museumsstiftung „bedenklichst unterfinanziert“ sei und man dies „auf ein akzeptables Maß“ zurückführen müsse. Was das bedeutet, wird sich nach dem 24. März zeigen. An diesem Tag tritt sie ihr Amt an. PS