heute in bremen : „Je bunter, desto besser“
Auftakt zur Bürgerschaftswahl für DIE FRAUEN: Basisdemokratische Programm-Diskussion
taz: Ihre Partei ist links-ökologisch: Entziehen Sie durch Ihren Wahlantritt nicht chancenreicheren linken Parteien feministisches Potenzial?
Erika Riemer-Noltenius, Bremer Landesvorsitzende DIE FRAUEN: Das ist so eine Gewissensfrage. Ich glaube aber, wir mobilisieren auch Wählerinnen, die sonst gar keine Stimme abgeben würden – weil sie denken: Ach, diese männerdominierte Parteienlandschaft, das ist ohnehin nichts für mich.
Bei der Bundestagswahl hatten Sie in Bremen 0,4 Prozent…
Auch wenn’s nicht für ein Mandat reicht: Das sind keine verlorenen Stimmen. Verloren sind nur Stimmen, die nicht abgegeben werden. Ich bin überzeugt, je bunter die Vielfalt, desto besser ist das für die Demokratie.
Auf wie viel hoffen Sie bei der Bürgerschaftswahl?
Optimistisch, wie ich bin, rechne ich mit einem Prozent. Das hieße, wir bekämen die Wahlkampfkosten anteilig rückerstattet. Das wäre gut, weil wir bis jetzt alles aus eigener Tasche bezahlen.
Da haben es feministische Gruppen in größeren Parteien leichter…
Naja – es gibt ja auch in der WASG Frauengruppen. Wir besuchen die auch – nicht als Konkurrentinnen, sondern weil wir denken: Feministinnen aller Bundesländer vereinigt euch. Und die sind uns auch wohlgesonnen.
Aber?
Die erzählen immer, welche Mühen das bereitet, sich gegen das Macho-Gehabe der Spitzen durchzusetzen. Also ich hätte dazu keine Lust. Dann lieber klein, aber rein feministisch.
fragen: bes
18.30 Uhr, Martin’s Club, Buntentorsteinweg 24/26