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Archiv-Artikel

„Fast direkt am Meer“

FESTIVAL Das Festival Maritim soll mit „Sea-Music“ 100.000 BesucherInnen nach Vegesack locken

Von SCHN
Fritz Rapp

■ 63, ist Leiter des Bereichs Tourismus beim Verein Vegesack Marketing und Organisator des Festivals Maritim.

taz: Herr Rapp, außerhalb des Festivals Maritim sieht die Entwicklung in Vegesack ja eher trostlos aus – bestes Beispiel ist das „Haven Höövt“, in dem mittlerweile die Hälfte der Läden leer steht. Erhöht das Festival die Attraktivität Vegesacks?

Fritz Rapp: Ob es nachhaltig etwas bringt, kann ich nicht sagen. Aber natürlich steigen in den drei Tagen die Übernachtungszahlen stark an, auch der Einzelhandel profitiert. Darüber hinaus handelt es sich beim Festival Maritim ja nicht um eine Stadtteil-Veranstaltung, sondern um ein großes, bremisches Event, das international aufgestellt ist. Vegesack bietet mit dem historischen Hafen und der Lage fast direkt am Meer einfach die perfekte maritime Kulisse dafür.

Im vergangenen Jahr haben 80.000 Menschen das Festival besucht – waren Sie damit zufrieden?

Auf jeden Fall. Allerdings hoffen wir, in diesem Jahr die Hunderttausender-Marke knacken zu können. Das könnten wir schaffen: Das Festival hat sich als einziges seiner Art deutschlandweit herumgesprochen und mit 170 Musikern und Bands sind wir größer denn je.

Im vergangenen Jahr waren die Niederlande Partnerland des Festivals, in diesem Jahr ist es Schweden. Gibt es bekannte schwedische Shantys?

Es gibt ganz sicher muttersprachliche Shantys, aber wir setzen ja eher auf die international bekannten Lieder aus dem Bereich Sea-Music ...

... ein Begriff, den es eigentlich gar nicht gibt.

Stimmt, aber wir haben ihn geprägt. Und egal, aus welchem Land unsere Musiker oder Besucher kommen: Alle verstehen ihn auf Anhieb. Wir wollten mit dem Wort nicht nur Shantys, sondern auch andere Musik wie Folk oder Rock beschreiben, die bei uns gespielt wird und die irgendwie mit dem Meer und Fernweh zu tun hat.

Und inwiefern wird Schweden sich dann präsentieren, wenn schon nicht mit typisch schwedischer Musik – mit Köttbullar?

Nein, leider konnten wir typisch schwedisches Essen nicht organisieren.  INTERVIEW: SCHN

Eröffnung: 19 Uhr, Vegesack, am Weserufer