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Archiv-Artikel

Keine Lust auf „Frust“

Die CDU in Schwachhausen streitet über die parteiinterne Demokratie und verliert ein Mitglied an die Grünen

Von keva

In der CDU im bürgerlichen Schwachhausen rumort es: Immer mehr Mitglieder kehren dem Ortsverein den Rücken. Am Donnerstag gab das bisherige CDU-Beiratsmitglied Gisela Greve offiziell ihren Übertritt zu den Grünen bekannt. Ihr Mandat im Stadtteilparlament legt sie nicht nieder.

Greve begründete ihren Schritt mit der „empörenden und menschlich unverständlichen Verfahrensweise“ der CDU mit verdienten Mitgliedern. Man habe dem bisherigen Beiratssprecher Udo Fehlberg (CDU) erst sehr kurz vor der Beiratswahl „damit konfrontiert“, dass er „zu alt“ sei und daher nicht wieder auf die Liste gesetzt würde. Fehlberg hatte darauf auf eine Kandidatur verzichtet und sich aus de Vorstand der CDU zurrückgezogen.

In der Vergangenheit sei auch mit anderen KollegInnen „wenig fair“ umgegangen worden, sagt Greve. So sei Werner Hoeffler, der ebenfalls für die CDU im Beirat sitzt, auf Platz 16 der Liste gesetzt worden – was seine Wiederwahl sehr unwahrscheinlich gemacht habe.

Ebenfalls keine Lust mehr auf den „Frust mit seiner Partei“ hatte Jan Haker, ebenfalls CDU. Er hatte sich vor wenigen Tagen aus dem Vorstand der Schwachhausener CDU zurückgezogen. Auch er bemängelt die Behandlung Fehlbergs. „Bestimmte Kreise der CDU“ wollten sich gegenüber Mehrheiten im Ortsverein „einfach durchsetzen“, sagt Haker. Die Partei würde nicht realisieren, dass in Schwachhausen nicht länger überwiegend das alte Besitzbürgertum wohne – sondern „sehr viel Mietklientel“. Erich Röper, in Schwachhausen wohnender ehemaliger CDU-Fraktionsgeschäftsführer, äußerte sich übereinstimmend. Er „bezweifelt“, dass die neue Listenaufstellung etwas mit der „demokratischen Realität“ im Stadtteil zu tun habe.

Einwände seines Parteikollegen Gerhard Scherer, dass die neue Liste dem Wunsch nach jüngeren Mitgliedern im Beirat entsprächen, nannte Röper „Unsinn“. Scherer, der auch im Beirat sitzt, sagte, die parteiinternen KritikerInnen müssten die „demokratischen Verhältnisse akzeptieren“. keva