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Archiv-Artikel

Auch die Bank will noch jede Menge Geld sehen

ENTSCHÄDIGUNG Die BayernLB fordert Schadenersatz von Ecclestone. Deutlich mehr, als der zahlen will

Von CHR

FREIBURG taz | Wenn der Strafprozess beendet ist, könnten noch zivilrechtliche Forderungen auf Bernie Ecclestone zukommen. Medienberichten zufolge hat die BayernLB 400 Millionen Dollar von Ecclestone gefordert. Auf Nachfrage wollte die Bank jetzt nicht Stellung nehmen.

Die Summe dürfte sich aus zwei Teilen zusammensetzen. Da ist zum einen die Provision von 50 Millionen Dollar, die die Bank einst völlig unnötig an Ecclestone bezahlt hat. Ecclestone hatte einen Käufer für die Formel-1-Anteile der BayernLB gefunden, der ihm genehm war, und verlangte dafür auch noch Provision – und refinanzierte so das mutmaßliche Schmiergeld an BayernLB-Manager Gribkowsky. Bei dieser Forderung hat die Bank gute Chancen.

Der Rest der Summe – 350 Millionen Dollar – beruht auf der Annahme, dass die Formel-1-Anteile deutlich teurer hätten verkauft werden können. Gribkowsky hat Derartiges in Vernehmungen angedeutet. Ob sich das in einem Prozess erhärten ließe, ist sehr zweifelhaft. Wer kann schon den objektiven Wert einer Rennserie in einer bestimmten Situation bestimmen?

Ecclestone hatte der BayernLB zuletzt Schadensersatz in Höhe von 25 Millionen Euro angeboten. Wie es aussieht, ist sie nicht darauf eingegangen. Vermutlich wird deshalb die Wiedergutmachung auch nicht Gegenstand der strafrechtlichen Einstellung sein.

Die Bank muss dann überlegen, ob sie sich mit Ecclestone im Verhandlungsweg einigt oder ihn verklagt. CHR