: Muslime und Juden distanzieren sich von Islam-Debatte
LEITKULTUR Zentralräte wollen sich nicht von der CSU instrumentalisieren lassen
OSNABRÜCK dpa | Nach dem erneuten CSU-Vorstoß in der Islamdebatte versuchen Vertreter von Muslimen und Juden die Diskussion zu beruhigen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) will sich nicht mehr an der Debatte um die Äußerungen von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zur Rolle des Islams beteiligen und bot ihm brieflich einen Dialog an. Friedrich hatte erklärt, es gebe keine historischen Belege, dass der Islam zu Deutschland gehöre.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, will sich in der Diskussion über die Leitkultur in Deutschland nicht instrumentalisieren lassen. „Diese kulturhistorischen Debatten bringen uns nicht weiter“, sagte Graumann der Bild am Sonntag. „Heute ist auch der Islam ganz sicher ein wichtiger Teil von Deutschland.“ Es sei aber nur schwer zu bestreiten, „dass in der Vergangenheit der Islam Deutschland nicht so stark geprägt hat wie das Christentum oder das Judentum“.