HISTORISCHE MITTE
: SPD-Chef stößt sich an „vernachlässigter Brache“

Berlins SPD-Landesvorsitzender Jan Stöß hat Grundlagen für die Gestaltung der historischen Mitte zwischen Fernsehturm und Humboldt-Forum gefordert. „Je schneller es mit dem Humboldt-Forum vorangeht, desto deutlicher wird, dass wir auch für die andere Spreeseite eine Antwort für die künftige Gestaltung brauchen“, sagte Stöß im Gespräch der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben dort heute eine vernachlässigte Brache ohne Aufenthaltsqualität.“

Es gehe darum, die Stadtmitte Berlins als Ort der ganzen Stadt wiederzugewinnen. „Das Problem beginnt aber schon damit, dass dieser zentrale Ort keinen richtigen Namen hat“, sagte Stöß. Früher hieß es Marx-Engels-Forum, jetzt heißt es offiziell Rathausforum. „Aber kein Berliner nennt das so. Da denken selbst Taxifahrer eher an ein Einkaufszentrum.“ Berlin müsse sich darüber klar werden, welche Funktionen dieser Ort erfüllen soll.

Jahrelang habe es auch eine ideologisch aufgeladene Debatte gegeben, wie man mit dem DDR-Erbe auf diesem Areal umgeht, ergänzte Stöß. Es sei nun an der Zeit, das Areal behutsam zu urbanisieren, ohne die Zeugnisse der DDR-Moderne zu beseitigen. (dpa)