WAS MACHEN EIGENTLICH ...… die Trinker? : Immer jünger werden
Was eine Flatrate ist, weiß inzwischen selbst der letzte Kommunikationsmuffel. Der Kunde zahlt einmal im Monat – um anschließend nach Herzenslust im Internet zu surfen oder zu telefonieren. Eine recht düstere Nebenbedeutung soll der Begriff in der Clubszene angenommen haben: als „Flatrate-Party“. Nach dem Motto „Einmal zahlen, unbegrenzt saufen“ befördern sich gerade Minderjährige immer häufiger ins Koma beziehungsweise in die Notaufnahme, munkeln manche Medien.
Dass der Alkoholmissbrauch unter Berliner Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen ist, bestätigte gestern die Gesundheitssenatorin. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP teilte Katrin Lompscher (Linkspartei.PDS) mit, dass 2005 nicht weniger als 166 männliche und 108 weibliche Jugendliche im Alter zwischen zwischen 10 und 20 Jahren länger als einen Tag mit Alkoholvergiftung in Kliniken behandelt wurden. Bei den Jungen war das eine Zunahme um 73, bei den Mädchen um 16 Prozent.
So besorgniserregend die Zahlen seien, ein genereller Trend lasse sich daraus nicht ablesen, so Lompscher. „Ausgeprägtes Experimentier- und Risikoverhalten“ sei eben typisch für die Jugend. Und die Flatrate-Partys? Darüber habe man keine gesicherten Erkenntnisse, teilte die Senatorin mit. Recherchen hätten ergeben, dass solche Veranstaltungen eher selten seien. Vielleicht waren sie nur Ausfluss eines Flatrate-Journalismus? Lompscher will dranbleiben, verspricht sie. Hauptsache, sie hält den Ball immer schön flach. CLP FOTO: AP