wochenübersicht: lautsprecher
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Frieden: Do., 19 Uhr, Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130

Am Mittwoch wird in Neukölln über Neukölln geredet. Unter dem Titel „Ghettochic und linke Trendsetter: Gentrification in Neukölln?“ spricht der Stadtsoziologe Andrej Holm über Veränderungen im Bezirk, der plötzlich – glaubt man den Tageszeitungen – wie am Fließband LiteratInnen, KünstlerInnen und GaleristInnen hervorbringt. Die Frage, ob das Hertie an der Karl-Marx-Straße wieder „schön“ wird, ist also eng gekoppelt mit jener, wie viele AnwohnerInnen den Kiez verlassen müssen, da die Wohnungen „aufgewertet“ werden. Holm will nicht nur jammern, sondern Möglichkeiten eine linken Lokalpolitik aufzeigen. Hoffen wir, dass die NeuköllnerInnen vor lauter Kiezpolitik nicht so verblöden wie seinerzeit die KreuzbergerInnen.

Gegendemo: Sa., 10.30 Uhr, Sterndamm

Am Donnerstag wird im Otto-Suhr-Institut wieder staatliche Repression zum Thema, auch jene, die verdeckt läuft. Warum eigentlich wird das ja nun wirklich unschuldige und unrevolutionäre Berliner Sozialforum überwacht, warum werden Proteste gegen Studiengebühren, die sich ja meist in „Verliere das letzte Hemd“-Nacktbaderei erschöpfen, kriminalisiert? Die AG Kritische JuristInnen der FU klärt auf.

Am selben Tag fragt die Professorin Margaret Wirth im Festsaal Kreuzberg „Was will Deutschland, was will Europa auf dem Kriegsschauplatz Naher Osten?“. Die Antwort „Frieden sichern“ ist falsch. Eher geht es um die Rückgewinnung von Bedeutung für militärisches Vorgehen und um die bestimmende Teilnahme an der „Weltpolitik“.

Repression: Do., 18 Uhr, Otto-Suhr-Institut, Ihnestr. 21

Der Samstag ist Protesttag. Neonazis gehen für ein „Nationales Jugendzentrum“ in Schöneweide und Südneukölln auf die Straße. Die Marschroute geht vom S-Bahnhof Schöneweide nach Alt-Rudow. Mit einer Kundgebung am Sterndamm Ecke Groß-Berliner Damm versuchen Antifas diesen Marsch zu stoppen.

Neukölln: Mi., 20 Uhr, Friedelstr. 54