Nutzer wollen Tacheles kaufen

Zwei Wochen vor der Zwangsversteigerung werfen die Tacheles-Nutzer einen letzten Rettungsanker. Sie bieten für den Kauf des Kunsthauses und eine 1.000 Quadratmeter große Hoffläche 2,84 Millionen Euro. Damit soll dieser Teil des Areals vor der Versteigerung bewahrt werden.

Mit dem Angebot unterstreiche man die Offenheit für eine einvernehmliche Lösung, so Tim Africa, Sprecher der Gruppe Tacheles. Mit dem kreditfinanzierten Kauf soll das Haus für die Nutzer gesichert werden. Monatlich wären Mieten und Einnahmen von 20.000 Euro nötig, das Haus würde in eine gemeinnützige Stiftung umgewandelt. Hohe Mieten für die Künstler würden vermieden, so Africa.

Die Chancen für den Deal stehen indes schlecht: Die Zwangsverwalterin, die HSH Nordbank, will das Areal nur komplett versteigern. Gerichtlich wird der Wert für die 25.300 Quadratmeter auf 35 Millionen Euro geschätzt. Die Auktion findet am 4. April statt. Nach taz-Informationen ist als neuer Eigentümer der Spreedreieck-Planer Harm Müller-Spree Favorit. Als „Desaster“ bezeichnet das Tacheles-Sprecher Africa. „Müller-Spree hat klargemacht, dass er an einer Kulturnutzung, wie sie gerade stattfindet, keinerlei Interesse hat.“ KONRAD LITSCHKO