GUNNAR SCHNABEL UND MONIKA TATZKOW

Gunnar Schnabel wurde 1962 geboren und ist seit 1991 Anwalt für Zivilrecht in Berlin. Er vertrat Alteigentümer in mehreren Grundlagenprozessen vor dem Bundesverwaltungsgericht (VermG) und dem BGH. Seitdem sich 44 Staaten im Dezember 1998 in den Washingtoner Prinzipien verpflichteten, NS-verfolgungsbedingte Vermögensverluste rückgängig zu machen, ist Kunstrestitution weltweit zum Schwerpunkt seiner Arbeit geworden. Die 1954 geborene Monika Tatzkow arbeitete nach ihrem Studium an der Berliner Humboldt-Universität bis zur Wende als Historikerin an der Akademie der Wissenschaften. Danach forschte sie zu offenen Vermögensfragen, unter anderem zum Nazigold bei Schweizer Banken. Seit 1998 ist der Schwerpunkt von Tatzkow die Raubkunst, als Sachverständige für Museen, Alteigentümer und aktuelle Besitzer. In ihrem Handbuch, das im Frühjahr auch in englischer Ausgabe erscheint, dokumentieren die beiden Autoren mehr als 100 internationale Restitutionsfälle, wobei sie nicht nur die jeweiligen gesetzlichen Grundlagen erläutern, sondern auch die Biografien der jüdischen Sammler vorstellen. Deutlich wird, dass die in den Washingtoner Prinzipien festgeschriebene Nachforschungs- und Identifizierungspflicht durch die Museen in Deutschland mangelhaft umgesetzt wurde. Das Buch „Nazi Looted Art. Handbuch Kunstrestitution weltweit“ (erschienen im proprietas-verlag Berlin 2007, ca. 500 Seiten) kostet 39,80 Euro.FOTOS: VERLAG