THEATER

betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

ESTHER SLEVOGT

Der August legt sich in die erste Kurve, am Ende der Monatsstrecke riecht der Sommer dann schon vorsichtig nach Herbst. Zuvor aber richtet das HAU in der Stadt noch das größte internationale Tanzfestival Deutschlands aus: „Tanz im August“. In diesem Jahr wird das Festival zum ersten Mal von Virve Sutinen verantwortet, die 1963 in Helsinki geboren wurde und zuletzt das Dansens Hus in Stockholm geleitet hat, das größte Zentrum für zeitgenössischen Tanz in Schweden. 20 Kompanien werden bei „Tanz im August“ zu sehen sein, darunter der britische Ausnahme-Choreograf und -tänzer Michael Clark mit seiner Arbeit für sechs Tänzer „animal/vegetable/mineral“, in der er Zusammenhänge von Punk und Glamour untersucht: unter anderem nach Musik von Sex Pistols, Scritti Politti, Jarvis Cockers Relaxed Muscle. (Haus der Berliner Festspiele, 19. 8., 20 Uhr)

Das weltberühmte schwedische Cullberg Ballett kommt mit „Plateau Effect“ nach Berlin, ein Stück des jungen Choreografen Jefta van Din, der ein Shootingstar der internationalen Tanzszene ist. Van Dins Stücke und Choreografien leben von der physischen Ausstrahlung musikgepeitschter Körper. (Volksbühne: 29. und 30. 8.)

Das Tanzfestival wird am 15. August im Park des Charlottenburger Schlosses am Schinkel-Pavillon eröffnet: mit „Crooked Man“, einem autobiografischen Tanzsolo des brasilianischen Tänzers Eduardo Fukushima, der bei dieser Festival-Edition sein Berlin-Debüt gibt. (Schinkel-Pavillon, 15. 8., 15 Uhr)

Zur Einführung ins Festivalprogramm und in die aktuellen Tanzdiskurse findet am 15. August ab 10 Uhr in den Sophiensälen das Symposium „Choreo_Drift 2014“ statt, das sich das Zusammenspiel von akademischer und kunstbasierter Forschung auf die Fahnen geschrieben hat. (Tanz im August, 15. bis 31. 8. Infos: www.tanzimaugust.de)

Dann feiert die UFA-Fabrik in Tempelhof, einmal Hochburg des alternativen Westberlin, am Wochenende noch mit einem Minifestival ihren 35. Geburtstag – angekündigt auf dem etwa 18.500 Quadratmeter großen Gelände sind Straßenkünstler, Musiker, Performances, Konzerte und ein Bühnenprogramme mit über 30 Künstlern, darunter das Ton & Kirschen Wandertheater mit einer Variation des Grimm’ schen Märchens vom „Hans im Glück“ für Puppen und Menschen.

Auch einen gut sortierten Ökomarkt wird es in der UFA-Fabrik geben: mit Produkten für gesunde Ernährung über Recyclingmode und Body-Sign bis hin zu veganem Essen. Das ist also Mitte August noch einmal ein richtig sattes Sommerprogramm. (Ufa-Fabrik: 16. und 17. 8, jeweils 20 Uhr. Infos: www.ufafabrik.de)