Die Diktatoren schlagen zurück

ARABISCHE REVOLUTION Syrien, Jemen, Bahrain, Libyen: Arabische Regime versuchen sich mit allen Mitteln an der Macht zu halten. Hundert Tote bei Protesten in syrischer Stadt Deraa

BERLIN taz/afp | In immer mehr arabischen Ländern reagieren die Regimes mit brutaler Gewalt auf die Massenproteste ihrer Bürger. In Syrien kamen nach Berichten von Menschenrechtsaktivisten bei der Niederschlagung von Protesten in und um die Stadt Deraa mindestens hundert Menschen ums Leben. Dort waren die Sicherheitskräfte am Mittwoch gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen, die an der Al-Omari-Moschee gegen die syrische Führung protestierten. An der Beisetzung der Opfer nahmen am Donnerstag mehr als 20.000 Menschen teil.

Im Jemen, wo bei den Protesten bislang fast hundert Demonstranten getötet und über tausend verletzt wurden, lieferten sich Mitglieder der Präsidentengarde und zur Opposition übergelaufene Soldaten gestern heftige Kämpfe. Der jeminitische Diplomat Abdulmalik Manour forderte Diktator Ali Abdullah Saleh zum sofortigen Rücktritt auf. „Ich möchte ihm sagen, dass er sich nicht diesen tyrannischen Mörder Gaddafi als Vorbild nehmen soll“, sagte Manour.

In Libyen konnten die westlichen Alliierten trotz tagelanger Luftangriffe auf Truppen Gaddafis bisher nicht den Beschuss von Rebellenstädten stoppen. Panzer Gaddafi-treuer Einheiten rückten in der Nacht zu Donnerstag wieder in Misurata ein.

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