… DIE PRESSESTELLE DER POLIZEI? : Das Metaphernschwein schlachten
Diese Polizeimeldung erreichte gestern die Redaktion, die ihren LeserInnen ein solch hochwertiges Stück Prosa nicht vorenthalten möchte:
„Verräterische Hanfdüfte ließen gestern Nachmittag im Tiergarten einen Polizeibeamten auf dem Heimweg ‚aufriechen‘. In Feierabendstimmung hatte der Polizeibeamte beim Warten vor einer roten Ampel am Lützowplatz gegen 15 Uhr die Seitenscheibe seines Autos heruntergefahren. Statt der erhofften Frühlingsluft drang aber stechender Cannabisgeruch in das Fahrzeuginnere.
Die erfahrene Spürnase machte schnell eine mögliche Quelle ausfindig. Ein neben ihm wartender Volvo-Fahrer zog bei ebenfalls heruntergelassener Seitenscheibe genüsslich an einem Glimmstängel. Der Beamte hatte nun ‚Witterung aufgenommen‘, verfolgte den Volvo bis zum Zwischenstopp an einer Tankstelle in Moabit und lotste auch den alarmierten Funkwagen zur Überprüfung dorthin.
Als die uniformierten Kollegen ebenfalls den markanten Geruch wahrgenommen und Cannabisreste im Rucksack des 44-jährigen Autofahrers entdeckt hatten, revidierte dieser seinen zunächst behaupteten Zigarettenkonsum und erinnerte sich an das Rauchen eines ‚Joints‘. Wegen des ‚Führens eines Kraftfahrzeuges unter der Wirkung berauschender Mittel‘ drohen ihm nun bis zu 3.000 Euro Geldbuße.“
Wo die Cannabisreste abgeblieben sind, behalten die Lyriker für sich. TAZ Foto: Archiv