: Tod den Mikroben
PRODUKTTEST Der Schuhentkeimungsstrahler beschießt Gerüche mit UV-Licht
Es wirkt erst mal plausibel, dass man für einen ordentlichen Gestank ein ordentliches Gestanksentfernungsgerät braucht. Warum also nicht den Schuhentkeimungsstrahler iShoe probieren? Laut Packungsbeilage verspricht er, 99,9 Prozent der Mikroorganismen im Schuhinnern zu vernichten, darunter Onychomykose und Tinea pedis. Fußpilz und Käsefüße.
Der Schuhentkeimungsstrahler sieht aus wie die Schuhspanner, die Captain Kirk für gewöhnlich auf der Enterprise verwendet. In der Spitze sitzt eine Glühbirne, die das ultraviolette Licht in den Schuh schießt. Um Augenschäden zu vermeiden, müssen die mit dem Schuhentkeimungsstrahler ausgestatteten Schuhe während des Strahlenbeschusses von 15, 30, 45 oder gar 60 Minuten in einem lila Plastiksackerl aufbewahrt werden. Das alles ist eine aufregende Prozedur, bei deren Beginn man sich fragt, ob Automechatroniker nicht auch ein spannender Beruf sein könnte. Oder Röntgenassistentin. Oder Strahlenkanonenpilot.
Der Testschuh ist ein Adidas Top Ten, alt genug, um einen eindrucksvollen Eigengeruch zu entwickeln. Der Schuhentkeimungsstrahler wird also in den Schuh eingeführt, das Ganze im Sackerl verpackt. Dann werden die Schuhkeime eine halbe Stunde lang beschossen. Die Packungsbeilage lässt keinen Zweifel, dass es sich um eine martialische Angelegenheit handelt, um „maximale Effektivität beim Abtöten der schädlichen Mikroben“.
Nach 30 Minuten Beschuss stinkt der Schuh immer noch ziemlich übel. Dasselbe nach noch mal 30 Minuten. Und auch nach 60. Wahrscheinlich war der Schuh für dieses Gerät einfach nicht geeignet. JOHANNES GERNERT
■ iShoe, UV-C-Desinfizierer, 89 Euro, über www.proidee.de