Teures Planungschaos

Senat räumt Kostenexplosion bei der Ortsumgehung Finkenwerder ein. Acht Brücken müssen gebaut werden

Mindestens 54 Millionen Euro wird die geplante Ortsumgehung Finkenwerder kosten und damit rund 21 Millionen Euro mehr als vorgesehen. Das hat die Stadtentwicklungsbehörde jetzt eingeräumt. „Ein Planungschaos“, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hamburg. Es sei „nicht nachvollziehbar“, warum nach drei Jahrzehnten Diskussion über die Straße die Kosten noch immer „nicht verlässlich kalkuliert“ worden seien.

Die etwa 5,5 Kilometer lange Trasse soll vom Alten Land Richtung Waltershof führen – südlich des erweiterten Airbus-Werks und an der Alten Süderelbe entlang. Dadurch soll Finkenwerder entlastet werden. Etwa 30.000 Autos, davon rund 6.000 schwere LKWs, donnern dort täglich über die Hauptstraße.

Die vorgesehene Umgehung verteuert sich nun erheblich, so ein Gutachten der städtischen Realisierungsgesellschaft Rege. Grund sei der zu weiche Boden des Marschgebietes, der den Bau von acht bisher nicht geplanten Brücken erforderlich mache. Damit gewinnt die Bezirkstrasse nördlich der Alten Süderelbe als Planungsalternative an Gewicht. Das Oberverwaltungsgericht hatte im vorigen Jahr den Senat beauftragt, diese Variante erneut ernsthaft zu prüfen. SMV