Monopol.de
: Medien, Macht und Meinung

Der Argwohn ist begründet. Noch mehr Medienmacht für Springer bedeutet am Ende weniger Meinungsvielfalt in Hamburg. Der CDU-Senat leistet dabei aktive Hilfe, und er tut es gern. Denn kleine Gefälligkeiten erhalten bekanntlich die Freundschaft.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Abendblatt, Bild und Welt, BamS und WamS, fast alle donnerstäglichen Anzeigenblätter, Radio Hamburg, Hamburg1 und jetzt noch hamburg.de: Springers eh schon erdrückende Dominanz in dieser angeblichen Medienmetropole wird mit der Übernahme des Internetportals noch verschärft.

Damit setzt sich die Privatisierung des einst öffentlichen Informationsangebots im Internet fort. Mitwirkungsmöglichkeiten für Verbände oder Initiativen gibt es dort eh schon lange nicht mehr, dafür werden die Verdienstmöglichkeiten des Monopolverlags noch gesteigert. Die Pläne für einen Anzeigenverbund zwischen hamburg.de und den Blättern des Konzerns dürften dort wohl schon in den Schubladen liegen.

Und wenn der Senat die redaktionelle Unabhängigkeit der Betreibergesellschaft ausdrücklich zusichert, ist das auch kein Grund zur Beruhigung. Denn die redaktionellen Inhalte wird der Mehrheitsgesellschafter bestimmen.

Hamburg online – auf Springer-Linie.