: Mehr Therapie für Straftäter geplant
Jugendliche Strafgefangene sollen in Schleswig-Holstein in der Regel in Einzelhaft untergebracht und gezielt auf ein verantwortungsbewusstes Leben in Freiheit vorbereitet werden. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, den Justizminister Uwe Döring (SPD) gestern vorstellte.
Derzeit sitzen in den Anstalten Schleswig und Neumünster insgesamt 190 Jugendliche ein, bei 199 vorhandenen Plätzen. „Wir haben es mit einer gewaltbereiteren Klientel zu tun als früher“, betonte Döring. Deshalb sollen ab 2010 in Neumünster oder Schleswig 30 sozialtherapeutische Plätze zur Verfügung stehen.
Außerdem dürfen dem Gesetzentwurf zufolge nur maximal zwei jugendliche Gefangene in einer Zelle untergebracht werden – wenn sie zustimmen. Weiterhin forciert werde der in Schleswig-Holstein bereits praktizierte Wohngruppenvollzug, sagt der Justizminister. Dies sei aber nicht ohne Risiko. Denn für elf Gefangene gebe es drei Beamte, die aber nicht überall sein könnten. Döring plant auch, die Besuchszeiten auf vier Stunden pro Monat zu verdoppeln und den Jugendlichen mindestens zwei Stunden Sport in der Woche zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen die Jugendlichen, die im Schnitt ein Jahr lang in Haft sind, ihre Ausbildung nach der Entlassung fortsetzen können.
Döring will den Gesetzentwurf vor der Sommerpause in den Landtag einbringen, damit er noch in diesem Jahr beschlossen werden kann. DPA