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Archiv-Artikel

„Es bedarf neuer Ansätze“

IM WORTLAUT So verabschiedet sich die Antifaschistische Linke – ein Auszug

„Im Augenblick unserer Auflösung blicken wir zurück auf die letzten 11 Jahre, in denen wir linksradikale und antifaschistische Politik […] mitgestaltet haben. […] Wir haben versucht, […] Menschen außerhalb unserer Bewegung für linksradikale […] Politik zu begeistern. […]

Wir haben uns nicht im Streit zur Auflösung der ALB entschlossen, doch mittlerweile sind die Ideen, Strategien und Ziele zu unterschiedlich, die wir hinsichtlich einer linksradikalen Praxis, Organisierung und Perspektive haben. Festhalten können wir, dass wir es bereits seit einiger Zeit nicht mehr geschafft haben, die unterschiedlichen Antworten […] in Kraft und Enthusiasmus zu kanalisieren, sondern leider in Ratlosigkeit, Resignation und Austritten. Dies ordnet sich […] in einen größeren Zusammenhang ein: Die radikale Linke in Deutschland […] scheint sich in einer Krise zu befinden. […] Bei manchen Entwicklungen – vor allem Flüchtlingsproteste, Krieg und Frieden und Überwachung – befindet [sie] sich in einer Schockstarre.

[…] Der Rassismus der Mitte, der europaweite Erfolg rechter und rechtspopulistischer Parteien […] bedürfen neuer […] Antworten durch die antifaschistische Bewegung. Das alte „Antifa heißt Angriff“ ist in diesem Zusammenhang eher als […] Phrasendrescherei zu werten. […]

Diese Entwicklungen zeigen uns, dass ein „Weiter so“ als ALB keine gemeinsame Perspektive mehr darstellt. Mehr denn je bedarf es für die radikale Linke einer Neubewertung der Verfasstheit ihrer Strukturen, ihrer Wirkungsmacht und einer linksradikalen Perspektive, die ihren Namen noch verdient. […]

In diesem Sinne: Ever tried. Ever failed. / No matter. Try again. / Fail again. Fail better. (Samuel Beckett)“