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Archiv-Artikel

Brainstorm

Manches ist nur auf den ersten Blick so selbstverständlich wie eindeutig. „Alle Raubtiere sind Fleischfresser“ etwa ist so eine Aussage. Oder „Kängurus hüpfen“. Beides ist, nun ja, nicht Quatsch, aber eben auch nicht ganz richtig. Warum, das erklärt Victor Benno Meyer-Rochow, Professor für Biologie an der Jacobs-University in Bremen am Samstag bei „Wissen um elf“ im Haus der Wissenschaft. „Tierische Nonkonformisten“ ist das Thema seines Vortrages, der von in Bäumen kletternden Kängurus, von vegetarischen Pandabären und Eidechsen ohne Beine berichten wird. Bekanntlich kamen Fortschritt und Wandel in der Geschichte auch der Menschheit ja meist von Nonkonformisten.

Apropos Fortschritt: „Frauen leben länger – aber wovon“ ist das Thema einer Informationsveranstaltung, die am kommenden Dienstag von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr im „forum Kirche“ (Hollerallee 75) stattfindet. Barbara Tempus vom Frauenfinanzkontor wird dort etwas über die Altersabsicherung vor allem jener Frauen sagen, die dank Arbeitslosigkeit, Kinderjahren oder Teilzeitbeschäftigung von der gesetzlichen Rente wenig zu erwarten haben. Um Anmeldung beim Evangelischen Bildungswerk (Telefonnummer 3 46 15-35) wird gebeten.

Weniger pragmatisch, dafür sehr viel grundsätzlicher wird am 2. Mai im Haus der Wissenschaft debattiert: „Solidarische Postwachstumsökonomie: Für ökologische Gerechtigkeit, soziale Rechte und gutes Leben“ ist das Thema, zu dem Alexis Passadakis von Attac in Berlin ab 19.30 Uhr reden wird.

Aber vielleicht ist Ihnen das auch irgendwie zu politisch, abgehoben, zu wenig kulturell gedacht? Bitteschön. „Walter Kempowskis Zettelkästen und die realhistorischen Fakten“ ist das Thema einer Spurensuche von Historiker Matthias Braun. Er spricht am 4. Mai um 19 Uhr in der Bibliothek am Wall.

Nicht nur für Oldenburger und Oldenburgerinnen sei noch eine Veranstaltung erwähnt, die uns alle angeht: Der Soziologe und Journalist Sven Hillenkamp konstatiert in seinem gleichnamigen Buch „Das Ende der Liebe“. Was ist dran an seiner These, dass „wir“ in Zeiten der Globalisierung unfähig seien „zum verbindlichen, absoluten Lieben“? Antworten vielleicht heute Abend ab 20 Uhr in der Exerzierhalle am Ziegenmarkt. mnz/asl