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Archiv-Artikel

Hanseaten siegen weiter

Mehdi Mahdavikia trifft zu Trainer Huub Stevens’ 100. Sieg: Der Hamburger SV schafft in der Fußball-Bundesliga den Befreiungsschlag und schlägt den Vfl Wolfsburg verdient mit 1:0 vor heimischem Publikum

Ausgerechnet Mehdi Mahdavikia hat beim Hamburger SV für den erhofften Befreiungsschlag im Bundesliga-Abstiegskampf gesorgt. Mit seinem Treffer in der 60. Minute machte der von Gegner VfL Wolfsburg umworbene Iraner gestern Abend den ebenso wertvollen wie verdiente 1:0 (0:0)-Erfolg des HSV perfekt, der sich dank seines sechsten Saisonsieges an den punktgleichen „Wölfen“ (beide 32 Zähler) vorbei auf den zehnten Tabellenrang verbesserte.

Vor 57 000 Besuchern in der ausverkauften AOL-Arena beschenkten die Hanseaten zugleich ihren Trainer Huub Stevens mit dessen 100. Bundesliga-Sieg. Stevens war wegen der Erkrankung seiner Frau erst tags zuvor aus Rotterdam zurückgekehrt, um seinen Club in diesem wichtigen Match zu betreuen. Der Niederländer konnte wie erhofft Spielmacher Rafael van der Vaart einsetzen, der wegen seiner Wadenblessur erst nach einem Belastungstest vor der Partie „Grünes Licht“ für sein Mitwirken gab. Neben ihm kam Youngster Änis Ben-Hatira an Stelle von Alexander Laas zu seinem ersten Erstliga-Einsatz von Beginn an. Die Hausherren dominierten gegen die ganz auf Defensive eingestellten „Wölfe“ sofort die Partie. Bastian Reinhardt (8.) und Mehdi Mahdavikia (10.) boten sich erste gute Chancen, doch ihre Kopfbälle verfehlten das Ziel.

In der Folge sorgte dann vor allem van der Vaart für Gefahr: Erst zielte der Kapitän knapp neben das Gehäuse (15.), dann traf er mit einem gefühlvollen Heber lediglich die Latte (23.) und prüfte danach Schlussmann Simon Jentzsch per Freistoß (32.). Die Gäste, die nach dem Ausfall des am Knie verletzten Nationalspielers Mike Hanke mit Diego Klimowicz als einziger Sturmspitze agierten, verschliefen die ersten 45 Minuten. Das Team des am Spielfeldrand schimpfenden Klaus Augenthaler kam vor der Pause nicht einmal gefährlich vor das Tor von Frank Rost – auch, weil Nigel de Jong VfL-Spielmacher Marcelinho gut beschattete.

Der Gäste-Coach reagierte darauf und brachte nach Wiederanpfiff Isaac Boakye als zweiten Stürmer in die Partie. Zunächst aber setzte sich erneut der agile van der Vaart in Szene, als er aus Nahdistanz lediglich den Pfosten (49.) traf. Auf der Gegenseite sorgte Jonathan Santana (54.) bei der ersten VfL-Chance für eine Schrecksekunde beim HSV, denn der von Atouba abgefälschte Schuss klatschte an die Latte.

Nach van der Vaarts Hackentrick hätte schon der frei gespielte David Jarolim für das Siegtor sorgen müssen, doch der auf der VfL-Einkaufsliste stehende Mahdavikia machte es im Nachschuss besser. Der in der Schlussphase doch noch einmal unter Druck geratene HSV blieb somit zum siebten Mal in Serie unbesiegt. BRITTA KÖRBER, dpa