unterm strich
:

Eine interessante Förderungsmöglichkeit, die wir gerne weitergeben. „Grenzgänger – Recherchen in Mittel- und Osteuropa“, ein Förderungsprogramm, das die Robert-Bosch-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin durchführt, wird zum 30. April 2007 erneut ausgeschrieben. In den dazugehörigen Informationen heißt es: „Wer Mittel- und Osteuropa entdecken möchte, wer eine Veröffentlichung über Mittel- und Osteuropa plant und auf Recherchereise Richtung Osten aufbrechen will, kann sich bei diesem Förderungsprogramm bewerben. Gesucht werden Autoren, die einen eigenen Blick wagen, Informationen aus erster Hand sammeln und authentische Orte besuchen wollen. Die Veröffentlichungen sollen ein breites Publikum erreichen, zu Diskussionen anregen und zu einem differenzierten Bild der Länder Mittel- und Osteuropas beitragen. Willkommen sind literarische und essayistische Prosa, aber auch andere Formen wie Drehbücher, Hörfunkbeiträge und Foto-Textbände.“ Das hört sich doch prima an. Ausführliche Informationen und vor allem auch die Möglichkeit, aktuelle Bewerbungsunterlagen herunterzuladen, unter: www.bosch-stiftung.de/grenzgaenger oder www.lcb.de/grenzgaenger.

Vor einem Jahr entzündete sich an Peter Handke eine heftige Debatte. Sollte ihm die Stadt Düsseldorf ihren Heinrich-Heine-Preis verleihen oder nicht? Schließlich hatte der Schriftsteller an der Beerdigung von Slobodan Milošević teilgenommen – doch galt der Preis nicht seinen literarischen Verdiensten statt seinen politischen Fehltritten? Handke kam den besorgten Politikern zuvor und verzichtete auf den Preis. Anlässlich der Uraufführung seines neuen Stückes „Spuren der Verirrten“ am Berliner Ensemble wurde ihm nun der Berliner Heinrich-Heine-Preis 2007 zuerkannt – dotiert mit 50.000 Euro. Die will Handke aber nicht für sich. Stattdessen bricht er übermorgen gemeinsam mit dem unvermeidbaren Claus Peymann zu einer Reise in das Kosovo auf. Dort wollen die beiden das Preisgeld teils in bar, teils in Naturalien unter den Bewohnern der serbischen Enklave Velica Hoca verteilen: Es gibt sie noch, die barmherzigen Intellektuellen.