: Zwei Wochen mit Bitten und Drohen
13 Tage lang sind die britischen Soldaten in der Hand Irans. Eine Chronik des Ringens um ihre Freilassung
23. März: Iranische Sicherheitskräfte nehmen im Grenzgebiet zum Irak im Persischen Golf 15 britische Marine-Soldaten fest. Großbritannien teilt mit, die Soldaten seien in irakischem Hoheitsgewässer festgenommen worden. Die Regierung in Teheran erklärt, die Festnahmen seien auf iranischem Gebiet erfolgt.
24. März: Nach iranischen Angaben räumen die Soldaten ein, sie seien illegal in iranische Gewässer eingedrungen.
25. März: Die Außenminister Irans und Großbritanniens telefonieren miteinander. Der britische Premierminister Tony Blair fordert die Freilassung der Soldaten. Iran erklärt, man erwäge, die Soldaten wegen illegalen Grenzübertritts anzuklagen.
28. März: Die Regierung in London friert die Beziehungen zum Iran bis auf die Verhandlungen über die Freilassung der Soldaten ein. Der Iran zeigt Fernsehbilder der Soldaten und veröffentlicht einen Brief der einzigen weiblichen Gefangenen, der Soldatin Faye Turney. Die britische Öffentlichkeit reagiert schockiert auf die Bilder.
29. März: Großbritannien betont, es suche in dem Konflikt nicht die Konfrontation mit Teheran. Der Iran setzt die zuvor angekündigte Freilassung von Turney aus. Der UN-Sicherheitsrat äußert „tiefe Besorgnis“ über die Entwicklung. Der Forderung Großbritanniens nach einer schärferen Erklärung kommt das Gremium nicht nach. Der Iran veröffentlicht einen zweiten Brief der Soldatin.
30. März: Die EU-Außenminister erklären sich bei einem Treffen in Bremen mit Großbritannien solidarisch, lehnen das Einfrieren der Beziehungen zu Teheran aber ab.
31. März: US-Präsident George W. Bush fordert die sofortige Freilassung der Soldaten. Er bezeichnet ihre Gefangennahme als „unentschuldbar“ und die Matrosen als „Geiseln“.
2. April: Der Iran deutet Kompromissbereitschaft an. Es gebe keine Notwendigkeit für ein Gerichtsverfahren gegen die Soldaten, sagt der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Laridschani.
3. April: Blair sagt, er hoffe auf eine Lösung der Krise noch vor Ostern und spricht von einer offenen Tür für diplomatische Bemühungen.
4. April: Ahmadinedschad kündigt die Freilassung der Soldaten an.