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Archiv-Artikel

Weniger wird mehr

EIN-EURO-JOBS Soziale Einrichtungen befürchten, dass entgegen der Zusage Stellen gestrichen werden

Der Streit um Ein-Euro-Jobs geht weiter. Nachdem SPD-Sozialsenator Detlef Scheele am Donnerstag eine Rücknahme der Kürzungen angekündigt hatte, schreckte die Hartz-IV-Behörde „Team Arbeit Hamburg“ die Beschäftigungsträger in dieser Woche mit neuen Kürzungen auf. Jeder der 42 Träger erhielt eine Information über künftige Platzzahlen. Der Träger „Mook wat“ etwa, der in Dulsberg eine Stadtteilküche und Hilfen für arme Senioren anbietet, würde die Hälfte der Plätze verlieren.

„Es bleibt demnach bei der Kürzung von 2.000 Plätzen zum 1. Juli“, sagt Petra Lafferentz, die Sprecherin der Träger. Das werde bei Durchsicht aller Briefe deutlich. „Das sind alles Teile einer Exel-Tabelle, die die Team Arbeit uns vorige Woche schon im Ganzen ausgehändigt hatte.“ Doch das war noch vor dem Friedensgespräch mit Senator Scheele, in dem dieser versprach, auf den „künstlichen Deckel“ zu verzichten, mit dem die Zahl der Plätze auf 4.500 gesenkt werden sollte.

Grundlage für Scheeles Schwenk war ein vertiefter Blick in die Zahlen. Die für die Job-Vergabe zuständige Team Arbeit hatte im ersten Quartal des Jahres weit weniger Plätze belegt als unter Schwarz-Grün vereinbart. In der Konsequenz wären auch laut Scheele bei einer Jahresdurchschnittszahl von 6.150 Plätzen keine Kürzung zum Sommer nötig. Dafür sollten Kontingente des ersten Halbjahres aufs zweite übertragen werden.

„Diese Zusage des Senators gilt“, versicherte seine Sprecherin Julia Seifert. Scheele werde mit Team Arbeit-Chef Thomas Bösenberg sprechen und sich zusichern lassen, „dass die Vereinbarungen eingehalten werden und sich das in den letztendlichen Bescheiden widerspiegelt“. Auch Bösenberg sprach am davon, dass es die Ganzjahresbescheide über 6.150 Plätze geben werde.

An die Träger erging derweil eine Klarstellung der Team Arbeit, in dem von „Missverständnissen“ die Rede ist. Die verschickten Zahlen hätten den Trägern „lediglich einen Anhaltspunkt“ geben sollen. Die Übertragung unverbrauchter Kontingente seien darin nicht abgebildet. KAIJA KUTTER