: Für Berlins SPD wird es härter
VON STEFAN ALBERTI
Der Erste ist durch. Dietmar Woidke hat den Wählertest bestanden und wird jetzt nicht länger nur dank Stimmen aus der SPD brandenburgischer Regierungschef sein. Was er geschafft hat, steht seinem künftigen Berliner Kollegen wohl im Herbst 2016 bevor. Dann muss sich der Mann – Frauen wollen ja nicht –, den ab dieser Woche die 17.000 SPD-Mitglieder de facto zum neuen Regierungschef bestimmen, dem kompletten zweieinhalb Millionen starken Berliner Wahlvolk stellen.
Vor gut einem Jahr hatte der brandenburgische Landtag Woidke zum Nachfolger von Matthias Platzeck gewählt, nachdem ihn ein Landesparteitag zuvor zum SPD-Landeschef gemacht hatte. Platzeck war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und räumte – wie jüngst Klaus Wowereit – den Platz für einen Nachfolger aus den eigenen Reihen frei.
Gute Werte für die SPD
So ähnlich das klingt, so anders ist die Ausgangslage in Berlin. Woidke musste sich zwar an einem überaus beliebten Vorgänger messen lassen und lief dabei Gefahr, blass auszusehen. Platzecks Beliebtheit hatte aber auch für gute SPD-Zahlen gesorgt. Dass Woidke auch nach der Wahl Regierungschef sein würde, konnte als sicher gelten.
In Berlin hingegen ist die SPD unter Wowereit auf magere 21 Prozent abgerutscht, acht Prozentpunkte unter ihrem Wahlergebnis von 2011 und ebenso weit hinter der CDU. Ob das bis 2016 aufzuholen ist, bleibt offen. Zwar ist die SPD flexibel bei ihrem Koalitionspartner, doch ist noch nicht mal Platz 2 sicher: Jüngst lag sie gerade mal gleichauf mit den Grünen, ohne dass die sonderlich geglänzt hätten. Wer immer im heute anlaufenden Mitgliedervotum der Berliner SPD siegt: So leicht wie Woidke wird er es bei seiner ersten richtigen Wahl nicht haben.
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