Neue Würdenträger für den Norden

Schneller als geplant: Schon im Herbst 2008 reformiert die Nordelbische Kirche ihr Bischofsmodell

Früher als erwartet will die Nordelbische Kirche ihr neues Bischofsmodell umsetzen. Bereits zum 30. September 2008, drei Jahre vor dem Ende ihrer Amtszeit, wird die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter in den Ruhestand gehen. Die Verantwortung für den neuen Sprengel Süd übernimmt dann die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen. Der künftig vorgesehene Landesbischof soll im Herbst 2009 eingeführt werden. Enttäuschung über die unerwartete Eile bei der Neuordnung herrscht in Lübeck: Die Hansestadt verliert dadurch ihren Status als Bischofssitz.

Der Abschied Wartenberg-Potters aus ihrem Amt sei kein Rücktritt, sagte gestern der Sprecher der Nordelbischen Kirche, Norbert Radzanowski: „Sie wird dann 65 Jahre alt sein und geht ganz regulär in den Ruhestand.“ Sie sei davon überzeugt, dass die neue Struktur mit neuen Menschen und neuem Elan begonnen und umgesetzt werden könne. Dazu zählten auch mögliche Zusammenschlüsse mit den Nachbarkirchen im Ostseeraum.

Die Reform war von der Synode Ende 2006 beschlossen worden und sieht vor, dass die Nordelbische Kirche künftig von einem Landesbischof und zwei ihm untergeordneten Sprengelbischöfen geleitet werden soll. Bislang waren die drei Bischöfe von Hamburg, Lübeck und Schleswig gleichberechtigt. Die Reform sollte ursprünglich erst 2011 oder 2012 kommen. dpa