: Wahrheit im Krieg
Ein Symposion in Düsseldorf diskutiert die Rolle von Medien im Krieg und wie sie Wahrnehmung formen
Die Rolle von Kunst, Medien und Wissenschaft bei der Darstellung von Krieg und Vertreibung steht im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Tagung der Universität Düsseldorf. Das Symposion vom 15. bis zum 17. April will die veränderte Rolle diskutieren, die die Medien heute während eines Krieges einnehmen und wie sie die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen.
Die Tagung gehe von der These aus, dass „die Wahrheit“ zuerst während der Berichterstattung über den Ersten Weltkrieg zum Opfer geworden sei, erklärten gestern die Veranstalter. Bis heute gebe es „moderne Tabus“, die – etwa als „politische Korrektheit“ – die Kriegsberichte einfärben. Da Bilder und Berichte längst in die Strategie der kämpfenden Seiten Eingang gefunden hätten, seien „die Medien keineswegs nur Beobachter des Geschehens“.
Referenten aus verschiedenen europäischen Ländern wollen über die öffentliche Darstellung und Wahrnehmung der jüngsten Balkankriege ebenso debattieren wie über den Konflikt in Tschetschenien. Auch soll gefragt werden, wie Literatur und Kunst das Kriegsgeschehen kritisch verarbeiten können. DPA