: Ja, wir sind noch zu retten!
Die taz nrw braucht 1.000 neue Abos. Was wir dafür tun? Lesen Sie selbst
„Sind wir noch zu retten?“, fragt die Redaktion der taz nrw seit ein paar Wochen täglich ihre Leser. 1.000 zusätzliche Abonnenten benötigen wir in Nordrhein-Westfalen – bis Ende Juni. Sonst sind unsere Regionalseiten leider nicht mehr dauerhaft finanzierbar.
Dabei liegt die letzte Rettungskampagne für die taz nrw gerade mal zwei Jahre zurück. Auch damals hätten wir 1.000 zusätzliche Abonnenten benötigt. 635 kamen zusammen – zu viel zum Sterben. Doch um zu überleben, musste kräftig gespart werden. Die Redaktionen in Köln und Bochum wurden in Düsseldorf zusammengelegt, die Regionalseiten für den Kölner Raum und das Ruhrgebiet gestrichen.
Dennoch bleibt die taz die einzige überregionale Zeitung mit einem Standbein in Nordrhein-Westfalen. Das schätzen derzeit knapp 10.000 Abonnenten an Rhein und Ruhr. Leider wissen immer noch viel zu wenige Menschen, dass es die taz in NRW gibt. Deshalb greifen wir nun zu ungewöhnlichen Maßnahmen.
Die taz entlässt ihre Redaktion: Zum heutigen Auftakt der Kampagne „Sind wir noch zu retten?“ finden LeserInnen in Nordrhein-Westfalen nicht die Artikel der Redakteure. Stattdessen hat gestern ein Dutzend taz-Genossenschaftsmitglieder die taz nrw gestaltet. Ab morgen wird die übliche Redaktion wieder an Bord sein. Aber nur bis Ende Juni, wenn wir nicht genug neue LeserInnen finden.
Die taz geht auf Tournee: Mit der dreistufigen Debattenreihe „taz auf Hochtouren“ zu den Themen neue Armut, Klimawandel und Weltfrieden zieht die taz durchs Land. An insgesamt zehn Abenden treffen taz-Redakteure kompetente Gegenspieler zur Diskussion. Los geht es am Montag in Paderborn. Dort streitet taz-Parlamentskorrespondent Jens König mit dem neoliberalen Ökonomen Werner Eichhorst über die soziale Lage der Republik. Alle weiteren Termine stehen im Internet unter www.taz.de/nrw.
Die taz geht ins Netz: Unter taz.de/nrw finden Sie alles zur Rettungskampagne. Zum Beispiel taz-Buttons, die Sie auf Ihre eigene Homepage stellen können, um für uns zu werben. Oder den nrw-Werbeblog, der Ihnen täglich sagt, was zu tun ist – und wie Sie die Arbeitsplätze der taz nrw retten können.
Die taz geht auf die Straße: In einem Flächenland wie NRW können wir nicht überall gleichzeitig sein. Deshalb werden professionelle Straßenwerber und eine bunte Truppe aus dem taz-Umfeld potenzielle AbonnentInnen anlocken.
Die taz bietet einen einmaligen Service: 5 Wochen taz für nur 10 Euro. Diese Probeabos für neue Interessenten gibt es überall. In NRW aber bieten wir erstmals einen Sonderservice: Das Probeabo, das Sie vergessen können. Wer in NRW nicht kündigt, wird automatisch Vollabonnent. Denn wir wollen, dass Sie bleiben. Buchen können Sie dieses spezielle Probeabo unter www.taz.de/nrw abo.
Die taz schließt einen Pakt mit dem Teufel: Nun, ganz so weit sind wir noch nicht. Aber ab sofort gibt es ein exquisites Angebot für LeserInnen im Ruhrgebiet. Die taz und die WAZ im Doppelabo, drei Monate für 99,99 Euro. Zwei Konkurrenzblätter, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Die taz vertraut auf Gott: Beim Evangelischen Kirchentag Anfang Juni in Köln werden wir vor Ort sein. Mit Veranstaltungen und einem täglichen Extrablatt.
„Ja sind die denn noch zu retten?“, werden Sie sich jetzt fragen. „Jetzt verkauft die taz schon üble Werbemethoden als besonderen Service und kooperiert mit den Großen auf dem Zeitungsmarkt, die sie sonst nur kritisiert.“ Ja, wir sind noch zu retten. Aber nur mit 1.000 neuen Abos. GEREON ASMUTH
Gereon Asmuth ist Leiter der Berlin-Redaktion und koordiniert bis Ende Juni die Rettungskampagne der taz nrw