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Archiv-Artikel

500.000 Euro für Naturschutz-Pioniere

AUSZEICHNUNG Peter Hennicke, Gunther Krieg und Hubert Weinzierl erhalten Umweltpreis

OSNABRÜCK dpa | Ein Forscher, ein Firmengründer und ein Urgestein des Naturschutzes erhalten in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis. Die mit insgesamt 500.000 Euro höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas geht an den emeritierten Professor Peter Hennicke, den Unternehmer Gunther Krieg und den Naturschützer Hubert Weinzierl. Das teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Mittwoch in Osnabrück mit.

Überreicht wird der Preis am 26. Oktober in Kassel von Bundespräsident Joachim Gauck. Hennicke und Krieg bekommen jeweils 245.000 Euro. Der mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk geehrte Weinzierl, der auch Ehrenvorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz sowie Ehrenpräsident des Deutschen Naturschutzrings ist, bekommt 10.000 Euro.

Der 72 Jahre alte Hennicke sei einer der profiliertesten und hartnäckigsten Wegbereiter der Energiewende, würdigte der Generalsekretär der Umweltstiftung, Heinrich Bottermann, den Preisträger. Der Wissenschaftler war unter anderem von 1986 bis 1988 Referent für Grundsatzfragen der Energiepolitik im hessischen Umweltministerium, teils unter dem ersten grünen Umweltminister Joschka Fischer. Hennicke gehörte zu denjenigen, die bereits kurz nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ein Ausstiegsszenario für die Atomkraft entwickelt hatten. Einen Namen habe er sich auch mit neuartigen Konzepten zur Energieeinsparung und zur Dezentralisierung der Energiewirtschaft gemacht. Von 2000 bis 2008 leitete er das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie.

Der ebenfalls 72 Jahre alte Unternehmer Krieg, Gründer der Unisensor Sensorsysteme in Karlsruhe, habe „Meilensteine im produktionsintegrierten Umweltschutz gesetzt“, sagte Bottermann. Ihm sei es zu verdanken, dass wertvolle Kunststoffe auf einem höheren Qualitätsniveau wiederverwertet und Chemikalien etwa in Druckereien genauer dosiert werden.

Der 78 Jahre alte Weinzierl habe dazu beigetragen, dass der organisierte Naturschutz von einer Nische in das Zentrum der Gesellschaft gerückt sei. Der gelernte Land- und Forstwirt setze sich im In- und Ausland für Ökologie und Naturschutz ein. „Weinzierl ist nicht eine, er ist die tragende Persönlichkeit des Naturschutzes in Deutschland“, sagte Bottermann laut Mitteilung. Weinzierl war bis zum vergangenen Jahr selber Kuratoriumsvorsitzender der Bundesstiftung Umwelt.