LESERINNENBRIEFE
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Erkämpfte Selbstbestimmung

■ betr.: „Aufstieg der Light-Hebammen“, taz nord vom 6. 5. 2011

Meine beiden Töchter wurden zu Hause geboren, meine drei Enkeltöchter in Geburtshäusern in Bremen und Kiel – natürliche Geburten, begleitet von einfühlsamen Hebammen. Heute werden Wunsch-Kaiserschnitte in der Klinik anstandslos übernommen, während Frauen für eine Geburt zu Hause oder im Geburtshaus die 350 Euro für die Rufbereitschaft selbst zahlen müssen. Es darf nicht sein, dass durch eine absurde Gesundheitspolitik den Frauen die Möglichkeit einer selbstbestimmten Geburt genommen wird, die in den siebziger Jahren mühsam erkämpft wurde. ANNETTE ROBERT, Flintbek

Stimmung gegen die Grünen

■ betr.: „Grüne wollen ab in die Mitte“, taz nord vom 11. 5. 2011

Der Kommentar zum Thema „Burkaverbot“ versucht, Stimmung gegen die Grünen zu schüren, und arbeitet dabei mit Verdrehungen, Unterstellungen, Auslassungen und Halbwahrheiten. Da ist zunächst die Behauptung, die Grünen würden sich „an die Spitze der Bewegung“ gegen die Burka, beziehungsweise „an Schünemanns Seite“ stellen. Dazu müssten sich die Grünen aktuell ja in irgendeiner Form öffentlich zum Thema verhalten haben. Das ist jedoch nicht der Fall. Das Papier, aus dem die taz zitiert, ist eine interne Positionierung für den Fall, dass ein entsprechender Gesetzentwurf von der Landesregierung eingebracht werden sollte. Von einem Vorantreiben des Themas kann keine Rede sein. Dann wird ein Zitat aus dem Papier erwähnt, zum Beispiel folgendes aber ignoriert: „Die Fraktion stellt fest, dass es sich bei der Debatte um das Tragen des Ganzkörperschleiers um absolute Einzelfälle handelt.“ Oder auch: „Es verbietet sich für eine verantwortungsvolle Politik, die ,Burkadebatte‘ zu instrumentalisieren, um Ängste und Vorurteile gegen Muslime und den Islam zu schüren.“ In der bislang einzigen öffentlichen Stellungnahme der Grünen-Fraktion zu dem Thema heißt es: „Der Aktionismus von Minister Schünemann ist fehl am Platz, weil es in Niedersachsen derzeit einen vergleichbaren Fall wie in Hessen gar nicht gibt.“ All das ignoriert der Kommentar geflissentlich, weil es nicht in das Bild passt, das er von den Grünen zeichnen soll. Den Grünen zu unterstellen, sie würden Islamfeindlichkeit schüren, ist vollkommen realitätsfremd. HELGE LIMBURG, MdL Die Grünen, Hannover

Vermummungsverbot

■ betr.: „Grüne wollen ab in die Mitte“, taz nord vom 11. 5. 2011

Ich verstehe nicht ganz, dass man ein eigenes Gesetz für die Burka machen will. Ich denke, dass das Tragen der Burka in der Öffentlichkeit schon durch das Vermummungsverbot außer Kraft gesetzt ist. FROHGEMUT HAMBSCH, Ludwigshafen

Alterssturer Umwelt-Rambo

■ betr.: „Atomminister propagiert Hintertürchen“, taz nord vom 12. 5. 2011

Der Unverbesserliche: Andere Senioren lassen erkennen, dass es tatsächlich so etwas wie Altersweisheit gibt, beim niedersächsischen Umweltminister Sander kann mensch nicht einmal von Alterssturheit reden, er bleibt einfach seinem Ruf als „Umwelt-Plattmacher, GAU für Niedersachsen, Umwelt-Rambo, Atom-Minister, Kettensägen-Sander, Amigo-Minister“ treu. HOLGER GUNDLACH, Hamburg

Schaum vor dem Mund

■ betr.: „Wirtschaftsförderer in kurzen Hosen “, taz nord vom 15. 5. 2011

Es ist das übliche Elend, wenn die taz nord über Braunschweig berichtet: Schaum vor dem Mund, weil der OB Hoffmann (CDU) politisch nicht in die eigene Traumwirklichkeit passt. Alle Kritikpunkte, die am Samstag in der taz nord waren, hatte die Stadt schon am Mittwoch längst ausgeräumt: Zäune weg, eigene Verpflegung ermöglicht, die Fangruppen eingebunden. TORBEN KLOSE, CDU, Wolfenbüttel