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Archiv-Artikel

„Die einzige Sprache“

KRIEG Obama sagt IS erneut den Kampf an. Luftattacken gehen weiter. Türkei erwägt militärische Aktionen. Entführter Franzose ermordet

NEW YORK/BEIRUT ap/afp/rtr | US-Präsident Barack Obama hat der Terrormiliz Islamischer Staat abermals den Kampf angesagt. Die von den USA gegründete Koalition gegen den IS werde „dieses Netzwerk des Todes zerstören“, sagte er am Mittwoch in New York vor der UNO: „Die einzige Sprache, die Killer verstehen, ist die Sprache der Gewalt.“

Die US-Luftwaffe flog fünf weitere Angriffe gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien, teilte das US-Militärkommando Centcom mit. Zwei der Angriffe erfolgten westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad, zwei südöstlich von Erbil in Nordirak, einer erfolgte im Nordwesten Syriens. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan schloss derweil eine militärische Unterstützung seines Landes im Kampf gegen den IS nicht mehr aus, berichtete dpa.

Wie ein AFP-Journalist berichtete, waren an der Grenze am Mittwoch nur noch einige hundert Syrer zu sehen. Dabei handelte es sich überwiegend um Frauen, Kinder und ältere Menschen. Angesichts der Kämpfe zwischen IS-Extremisten und Kurdenmilizen rund um die nordsyrische Stadt Ain al-Arab (kurdisch: Kobane) hatten die türkischen Behörden in den vergangenen Tagen rund 140.000 kurdische Flüchtlinge registriert. Einigen Dutzend syrischstämmigen Kurden wurde von türkischer Seite die Rückkehr auf syrisches Gebiet genehmigt. Kurden aus der Türkei werde die Einreise nach Syrien jedoch nicht erlaubt, hieß es.

Die USA haben bei ihren bisherigen Luftangriffen in Syrien auch Stellungen der mit al-Qaida verbundenen Chorasan-Gruppe unter Beschuss genommen (siehe Spalte links). US-Präsident Barack Obama hatte die Ausweitung von Luftangriffen auf die Terrormiliz Islamischer Staat von Irak auf Syrien als Beginn eines langen Feldzuges bis zum endgültigen Sieg über die Extremisten angekündigt.

Derweil verzögerte sich die erste deutsche Waffenlieferung an die Kurden im Nordirak. Das niederländische Transportflugzeug, das am frühen Mittwochnachmittag mit Panzerfäusten, Maschinengewehren und Munition aus Bundeswehr-Beständen an Bord in Leipzig abheben sollte, habe einen Defekt, sagte ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin. Der Start verschiebe sich daher auf unbestimmte Zeit.

Dagegen durften sechs seit Freitag wegen einer Flugzeugpanne in Bulgarien festsitzende Fallschirmjäger, die die kurdischen Kämpfer in die Waffen einweisen sollen, am Mittwoch weiterreisen. Insgesamt überlassen die deutschen Streitkräfte der kurdischen Armee mehr als 600 Tonnen militärische Ausrüstung und Waffen.

In Algerien haben Islamisten, die dem IS nahestehen, den entführten 55-jährigen Franzosen Hervé Gourdel enthauptet. Das zeigt ein am Mittwoch im Internet veröffentlichtes Video der Islamistengruppe Dschund al-Khilafa (Soldaten des Kalifats). Das Video trägt den Titel „Blutige Botschaft an die französische Regierung“. Sie hatten am Montag mit der Ermordung des Bergführers gedroht, sollte Frankreich nicht binnen 24 Stunden seine Luftangriffe auf den IS im Irak einstellen.