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■ Der Biber USA 2011, R: Jodie Foster, D: Mel Gibson, Jodie Foster Der Titelheld ist hier eine Handpuppe, mit der ein schwer depressiver Spielzeugmacher so lange Zwiegespräche führt, bis er einen Weg aus seiner existentiellen Krise findet. Gerade mit dem in Hollywood in Ungnade gefallenen Mel Gibson in der Rolle dessen, der mit seiner Hand spricht, hätte dieser Film leicht ins Lächerliche abdriften können, aber Jodie Foster ist inzwischen als Regisseurin so stilsicher, dass die Kritik zumindest zwiegespalten ist. „Der Spiegel“ lobte den Film als eine „fesselnde Charakterstudie“ während der Kritiker des notorisch strengen Londoner Stadtmagazin „Time Out“ meint, er wäre „sentimental“ und mit „Samthandschuhen“ gedreht.
■ Joschka und Herr Fischer Deutschland/Schweiz 2011, R: Pepe Danquart Pepe Danquart entwickelt sich immer mehr zum „embedded documentarist“, der mit seinem Kamerateam so nah an seine Stoffe herangelassen wird, dass er einerseits ganz erstaunliche Einblicke einfangen kann, andererseits aber immer droht, die kritische Distanz zu verlieren. Dies waren die Qualitäten, aber auch die Probleme bei „Höllentour“, bei dem er in einem Mannschaftsbus bei der “Tour de France“ mitfahren durfte und „Am Limit“, bei dem sein Kameramann sich mit den Extrembergsteigern Thomas und Alexander Huber in eine Steilwand im kalifornischen Yosemite-Nationalpark hängte. Diesmal gewährt ihm nun Joschka Fischer Einblicke in sein früheres und jetziges Leben. Sehenswert ist das allemal - alleine schon, weil man bei dem ständigen Vorher-Nachher-Spiel so eindrucksvoll wie selten aufs Auge gedrückt bekommt, wie extrem die Macht einen Menschen verändert.
■ Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten USA 2011, R: Rob Marshall, D: Johnny Depp, Penélope Cruz Auf diesen Film setzt die Filmindustrie in diesem Sommer ihre Hoffnungen. Interessant wird auch sein, wie viele Kinobesucher ihn sich in 3D ansehen werden und wie viele sich mit den billigeren Plätzen begnügen. Johnny Depp ist nun als Piratenkapitän Jack Sparrow so gut eingeführt, dass einige wohl schon vergessen haben dürften, dass er ursprünglich als eine Parodie der Manierismen und seltsamen Kostümierungen von Keith Richards angelegt war. Zum ersten Mal führt diesmal nicht Gore Verbinski Regie, den der hatte mit dem wunderbaren Animations-Western „Rango“ wirklich besseres zu tun. Auch Keira Knightley und Orlando Bloom sind nicht mehr dabei, aber ansonsten hat sich die Serie zu einem Selbstläufer entwickelt, sodass Hollywoodroutinier Rob Marshall sich schon sehr hätte anstrengen müssen, um ihn auf Grund laufen zu lassen.
■ Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende USA 2010, R: Randall Wallace, D: Diane Lane, John Malkovich Die Walt Disney Studios produzieren pro Saison mindestens eins von diesen sogenannten Feel-Good-Movies. Diesmal geht es um eine tapfere Hausfrau, die eine Pferdezucht übernimmt, dort die Zügel nicht mehr schleifen lässt und mit einem Rennpferd große Erfolge feiert.