: Den LBK gesundschrumpfen
Asklepios baut Verwaltungsstellen ab und will neue in der Pflege schaffen
Die Hamburger Asklepios Kliniken wollen 320 Stellen in der Verwaltung abbauen und zugleich neue Arbeitsplätze in der Medizin schaffen. „Wir streben auf Dauer eine deutliche Erhöhung des jetzigen Verhältnisses von medizinischen zu Verwaltungskräften an“, teilte Geschäftsführer Peter Oberreuter gestern mit. Die Verwaltungsabläufe werden gestrafft, wodurch 320 Vollzeitstellen wegfallen. Sie sollen „möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen“ entfallen.
Hinzukommen sollen in diesem Jahr 100 Arbeitsplätze im medizinischen und pflegerischen Bereich. Sie seien Folge des größeren Leistungsangebots an den Kliniken. Asklepios hatte den Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) mehrheitlich von der Stadt übernommen. Der CDU-Senat hatte 2005 entgegen dem Votum eines Volksentscheides die sieben Kliniken an den Krankenhauskonzern verkauft. Bis 2010 will Asklepios nun jährlich 30 Millionen Euro investieren, unter anderem in Altona in die Notfallmedizin, in Barmbek in die Schlafmedizin und in Harburg in ein kinderchirurgisches Zentrum.
Binnen zwei Jahren sei aus einem dreistelligen Millionendefizit ein „ausgeglichenes Ergebnis“ geworden, berichtete der Vorsitzende der Geschäftsführung, Elmar Willebrand. Man dürfe den entscheidenden Schritt in die schwarzen Zahlen aber nicht verpassen, sonst drohe auf Jahre der Verlust der dringend benötigten Handlungsfreiheit für Investitionen und den Ausbau der Leistungen, sagte der Asklepios-Chef.
Allerdings drohe die wirtschaftliche Sanierung der Kliniken in diesem Jahr hinter die Planungen zurückzufallen. Nach Informationen aus Gewerkschaftskreisen sei deshalb eine Reduzierung der Betreuungskapazitäten geplant. Bis zu 750 Betten könnten in den Kliniken des ehemaligen LBK abgebaut werden. Darüber werde mit der Konzernleitung zu sprechen sein. DPA/TAZ