: Irgendwas muss an diesem Marx doch dran sein
KONFERENZ Unter dem Titel „Re-Thinking Marx“ diskutieren Wissenschaftler an der HU über Karl M.
Auch 135 Jahre nach der Veröffentlichung von „Das Kapital“ und 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion ist das Interesse an Karl Marx ungebrochen. Universitäten veranstalten Marx-Kongresse, Wirtschaftsexperten zitieren den Kapitalismuskritiker, seine Bücher werden wegen der großen Nachfrage immer wieder neu aufgelegt. Auch die wiederkehrenden Wirtschaftskrisen rücken Marx wieder ins Zentrum von gelehrten Debatten.
Ab dem heutigen Freitag veranstaltet das Institut für Philosophie der Humboldt-Universität die internationale Konferenz „Re-Thinking Marx. Philosophie, Kritik, Praxis“. Warum? „Marx ist ein Philosoph, der immer wieder neu entdeckt werden kann. Seine Kritik ist heute aktueller denn je“,sagt Organisatorin Rahel Jaeggi.
Bis Sonntag sprechen über 50 Experten aus aller Welt zu den unterschiedlichen Bereichen der Lehre von Marx, darunter international bekannte WissenschaftlerInnen wie der Philosoph Étienne Balibar, die Soziologin Saskia Sassen und die Politikwissenschaftlerin Wendy Brown. Podiumsgespräche zu Themen wie Gerechtigkeit, Geschlechterverhältnissen und Religion sind geplant. Das Erbe des Philosophen wird kritisch beleuchtet und auf seine Gültigkeit überprüft. Unterschiedliche Ansätze sollen miteinander in Dialog gebracht werden.
Begleitet wird die Konferenz von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Im Theater Hebbel am Ufer finden an allen Abenden Vorstellungen einer Theaterperformance der preisgekrönten Theatergruppe „andcompany&Co.“ statt. Heute Abend veranstaltet die Universität eine Lesung unter dem Titel „Kommunismus für Kinder“, am Samstag wird der Film „Marx Reloaded“ gezeigt. Zu den Veranstaltungen im Hauptgebäude der Humboldt-Universität erwarten die Veranstalter über 1.000 BesucherInnen. Der Eintritt ist frei. JAKOB WAIS
Das Programm im Internet: www.rethinking-marx.de