benedikt und „cicero“: eine unheilige allianz
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Das Magazin Cicero ist eine Art Vorruhestandsregelung für ehemalige Springer-Redakteure. In diesem muffigen Altherren-Debattierklub riecht es nach „Tabak Original“ und Socken von gestern, wenn die Mitarbeiter zum Beispiel die ultraspannende Hitparade der deutschen Intellektuellen erstellen. Aufgelistet werden die üblichen eitlen Modersäcke, die keinem Scheinwerferlicht ausweichen können: Pfeifen-Grass, der notorische Walser, die Porno-Kitscheuse Jelinek oder der unvermeidliche Reich-Ranicki. Hauptsache, sie krähen und krächzen ihr belangloses Zeug in irgendeine Fernsehkamera. Denn „ausschlaggebend war auch, wie oft die Personen im Internet, im Fernsehen und im Munzinger-Personenarchiv zitiert sind“. Jetzt hat sich einer an die Spitze dieser Riege des Grauens katapultiert: Ratze alias Benedetto, der oberste römische Katholenrock ist Deutschlands Number-one-Tip-Top-Intellektueller, meint Cicero. Genau jener Benedikt XVI., der sich kürzlich von einem ARD-Kamerateam im Wohnzimmer beim Fernsehen hat filmen lassen. Eitelkeit, dein zweiter Name sei Papst.