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Archiv-Artikel

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Auf brennender Erde USA 2008, R: Guillermo Arriaga Jordan, D: Charlize Theron, Kim Basinger Der Mexikaners Guillermo Arriaga Jordan hat die Drehbücher für die Filme “Babel“, sowie „21 Gramm“ geschrieben und das merkt man. Auch hier sind verschiedene Erzählstränge kompliziert ineinander verwoben und selbst der aufmerksame Zuscheuer braucht viel Zeit bis er erkennen kann, in welcher Beziehung die einzelnen Filmfiguren zueinander stehen. Hier steht ein brennender Wohnwagen, in dem später zwei verkohlte Leichen gefunden werden, am Anfang und im Mittelpunkt des Dramas. Kim Basinger, Charlize Theron und Jennifer Lawrence spielen verschiedene Versionen eines ähnlichen, selbstzerstörerischen Charakters. Und auch das ergibt schließlich einen Sinn. Der 2008 gedrehte Film kommt jetzt noch in die Kinos, weil Jennifer Lawrence für ihre Rolle in “Winter‘s Bone“ eine Oscarnominierung bekam. Und auch hier stiehlt sie mit ihrer Intensität den erfahreneren Kolleginnen die Show.

Die Relativitätstheorie der Liebe Deutschland 2011, R: Otto Alexander Jahrreiss, D: Katja Riemann, Olli Dittrich „In einem abwechslungsreichen Episodenfilm folgt der Zuschauer fünf Männern und fünf Frauen ein paar Tage lang auf ihren Wegen kreuz und quer durch Berlin, bis die untereinander be- und entstehenden Beziehungen immer enger werden. Olli „Dittsche“ Dittrich hat den Fernsehzuschauer immer wieder durch sein gekonntes Verwandlungsspiel überrascht und begeistert, und so wundert es nicht, dass er auch in dieser hintergründigen Komödie die Erwartungen nicht enttäuscht. Eine riesige Überraschung sind jedoch seine weiblichen Gegenparts, alle verkörpert von einer Katja Riemann, wie man sie noch nicht gesehen hat. Von anrührender Hilflosigkeit bis hin zu Travestie-überzeichnetem Klamauk schüttelt sie einen Figurenreigen von der biederen Ordnungsamtsangestellten bis zur hinreißenden Venezuelanerin aus dem Ärmel, der immer wieder erstaunt und begeistert.“ schrieb die FBW in der Begründung für die Vergabe des Prädikats „wertvoll“

Unter Kontrolle Deutschland 2010, R: Volker Sattel Manchmal ist äußerste Sachlichkeit die effektivste Polemik. Volker Sattel zeigt 98 Minuten lang nur Technologie. Er zeigt sie so, dass man einen Eindruck von den Funktionen, dem Zustand und der Architektur der einzelnen Einrichtungen hat. Erklärt werden sie von den dort arbeitenden Spezialisten. Er hat eine unendlich scheinende Reihe von Atomkraftwerken, Urananreicherungsstätten und Atommülllager, Forschungsinstitute und Simulationsanlagen besucht, und so gibt sein Film einen im doppelten Sinn des Wortes erschöpfenden Eindruck von dem Aufwand, mit dem in Deutschland versucht wird, die Atomenergie unter Kontrolle zu halten. Es gibt keinen Kommentar und wenn eine Wertung in Bildauswahl und Montage spürbar werden sollte, ist sie so subtil, dass sie kaum zu analysieren wäre. Der Film beeindruckt durch seine stilistische Konsequenz und Materialfülle, sodass es auch hier ausreicht, die Instrumente zu zeigen.