Wohin in Bremen? :
■ Samstag, 19.30 Uhr
Othello
Nach den „Buddenbrooks“, „Woyzeck“ und „Kleiner Mann – was nun?“ und vor den „Szenen einer Ehe“ nach dem gleichnamigen Film von Ingmar Bergmann inszeniert Klaus Schumacher, dem Bremer Publikum auch noch aus seiner Zeit beim Moks in guter Erinnerung, Shakespeares „Othello“. Inwieweit er der in den letzten Jahrhunderten in den Künsten nicht gerade stiefmütterlich behandelten Geschichte des „Mohren von Venedig“ Neues abgewinnen kann, fragen wir uns genauso wie Sie – und werden Ihnen unser Urteil natürlich zeitnah mitteilen.
Theater am Goetheplatz
■ Samstag, 20 Uhr
Hedwig and the Angry Inch
Zum mutmaßlich letzten Mal zeigt die Schwankhalle am heutigen Samstagabend das deutsch-deutsche Glam-Rock-Musical „Hedwig and the Angry Inch“, das die Geschichte eines DDR-Jungen namens Hansel erzählt, der sich nach dem Fall der Mauer in einen amerikanischen Soldaten verliebt, sich für ihn zur Frau umoperieren lässt und fortan Hedwig heißt, was aber nicht das Happy End der Geschichte ist, sondern erst ihr Anfang: Die Operation läuft nicht wie geplant, und auch die Romanze geht in die Brüche, der Ex wird mit geklauten Songs zum Star, während Hedwig mit ihrem zornigen Zoll durch die Clubs tingelt. Das Musical von John Cameron Mitchell (Buch) und Stephen Trask (Musik) hat Nomena Struß mit dem geradezu sensationellen Pascal Nöldner (Foto: Claudia Hoppens) in der Titelrolle für die Schwankhalle mit viel Gespür für die Rock-’n’-Roll-Haftigkeit des Stoffs pünktlich zum 25. Jahrestag des Mauerfalls inszeniert.
Schwankhalle
■ Freitag, 20 Uhr
Das Vergnügen
Es ist ein alter Brauch, gegen die jeweils neuesten kulturellen Produkte deren Gewalttätigkeit, Sittenlosigkeit und ähnliche Dinge vorzubringen, ohne dabei zu bedenken, wie brachial es in den alten Legenden aus Bibel, der griechischer Mythologie oder „Asterix“ zugeht. Die Malerin Sybille Springer befasst sich seit einiger Zeit bevorzugt mit den künstlerischen Grausamkeiten vor allem der alten Meister. Ihr „Vergnügen“, mit dem sie sich der Kunst der Renaissance widmet, ist folgerichtig ein gelegentlich blutiges, auch wenn sie die Motive nach dem Kopieren gern übermalt.
K’ – Zentrum Aktuelle Kunst