Westliche Orientierungslosigkeit

betr.: „Blühende Landschaften“, taz vom 27. 4. 07

Ein kurzer Hinweis: Ronneburg liegt in Thüringen, ergo im Thüringer Wald und nicht im Erzgebirge. Aus meiner Nürnberger Zeit kenne ich die Orientierungslosigkeit mancher Westler in Bezug auf Osten und Berge sehr gut, dort dachten immer alle: Erzgebirge, also Berge, also Thüringen. Aber langsam dürfte sich die Geografie auch so entlegener Gebiete selbst bis nach Berlin rumgesprochen haben.

Weshalb ich eigentlich schreibe, ist noch eine Anfügung zum Artikel: Viele der Kumpel, vor allem von denen, die in den ersten Jahren einfuhren, sind früh gestorben, nicht unbedingt an Krebs. Mein Großvater war „Schachter“, wie man das bei uns nannte, er starb mit 59 Jahren am dritten Herzinfarkt, zwei Cousins meiner Mutter, die als Halbwüchsige im Schacht waren, starben an Silikose und Krebs. Und wer bis heute überlebt hat, muss schon sehr widerstandsfähig sein. Da nützt auch der Zechenfusel „Kumpeltod“ nichts.

CLAUDIA NESTLER, Königswalde