Lücke geschlossen

MANGEL Zum neuen Schuljahr wurden in Berlin 2.000 neue Lehrer eingestellt. Der Bedarf steigt

In Berlin sind Lehrer notorisch knapp. Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Lehrer gehen derzeit in Ruhestand, die Schülerzahlen steigen, und Lehrer werden in der Hauptstadt nicht verbeamtet. Zudem werden zu wenig Lehrer mit der Ausbildung fertig. Zum neuen Schuljahr, das Ende August begonnen hat, konnte die Bildungsverwaltung darum eine Lücke von 2.000 Stellen nur mit großer Mühe schließen.

Nachdem Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) fast alle Schulfächer zu Mangelfächern erklärt hatte, finden sich unter den Neuen auch rund 300 Quereinsteiger. Weil sie den Lehrerberuf nicht studiert haben, müssen diese nun neben dem Job noch ein Seminar zu Pädagogik, Unterrichtsvorbereitung und Didaktik belegen.

Weil absehbar ist, dass in Berlin künftig mehr Lehrer gebraucht werden, fordert die Lehrergewerkschaft GEW ein langfristiges Konzept statt des bisherigen „Flickenteppichs“ an Maßnahmen. „Nicht überall wurde punktgenau nach Bedarf der Fächer, der Aufgabe oder Schulstufe eingestellt“, kritisiert die GEW-Vorsitzende Sigrid Baumgardt. Bis 2021 werden laut GEW wegen Pensionierungen und steigender Schülerzahlen mehr als 12.000 neue Lehrer benötigt – deutlich mehr als in der Hauptstadt ausgebildet werden.