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Archiv-Artikel

heute in bremen Klage macht den Unterschied

Der Tierschutzverein fragt BürgerschaftskandidatInnen, was sie für den Tierschutz tun

Von bes

taz: Herr Apel, erwarten Sie ein wirkliches Streitgespräch?

Wolfgang Apel (Vorsitzender Bremer Tierschutzverein, Präsident des deutschen Tierschutzbundes): Aber ja. Das wird sogar eine besonders kontroverse Diskussion…

Warum denn das? Beim Reiz-Thema Makaken-Versuche scheint doch alles harmonisch?

Ist es aber nicht: Einmal ist da die Zusammensetzung der Kommission. Da ist es uns gelungen, einen der Forscher durch einen Ethiker zu ersetzen. Aber das reicht nicht. Außerdem hängt diese Diskussion mit dem geforderten Verbandsklagerecht zusammen. Unser Bürgerantrag…

den begutachtet heute der Rechtsausschuss…

Ja, aber das wird nur eine knappe Vorstellung. Wir hatten gehofft, da kommen wir in der letzten Bürgerschaftssitzung weiter. Aber dann hatte die CDU sogar mit Koalitionsbruch gedroht, falls die SPD dem Verbandsklagerecht zustimmt.

Womit das Thema auf die lange Bank geschoben wäre…?

Ich bin sehr optimistisch, dass wir innerhalb der nächsten vier Monate das Verbandsklagerecht bekommen. Die SPD hat zugesichert, das Thema zum Gegenstand von Koalitionsverhandlungen zu machen, Bürgermeister Jens Böhrnsen hat das in seiner Rede sehr deutlich gesagt.

Ein solches Recht wäre ein kulturhistorischer Bruch…

Es gibt in der Tat einen Wandel in der Gesellschaft. Tierschutz ist mittlerweile im Grundgesetz verankert, ebenso wie der Naturschutz. Im Naturschutz gibt es das Klagerecht für die seriös arbeitenden Verbände. Im Bereich der Mitgeschöpflichkeit nicht.

Das ist der Punkt?

Genau. Wenn wir beim Beispiel Affenversuche bleiben: Der Hirnforscher Andreas Kreiter kann klagen, wenn ihm die Behörde die Genehmigung entzieht. Wir aber nicht gegen die Experimente. Das ist der wesentliche Unterschied. fragen: bes

Podium: Heute, 17 Uhr, Tierschutzverein, Hemmstr. 491