: Pilotphase ab 2008
Jugendliche, die wenig Geld haben, und Frauen sollen bessere Chancen erhalten, ins Ausland zu gehen
Das Interesse Jugendlicher für ehrenamtliche Arbeit in Entwicklungsländern ist groß, und die Anfragen übersteigen bei weitem die bisherigen Möglichkeiten eines entsprechenden Einsatzes. Darum will Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) bis zum kommenden Jahr in Kooperation mit privaten Trägern und Nichtregierungsorganisationen einen neuen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst ins Leben rufen. „Wir wollen, dass sich auch Jugendliche, die von zu Hause aus keine eigenen Mittel aufbringen können, international engagieren können“, sagte Wieczorek-Zeul im Januar. Denn die bisher von privaten Trägern aus Eigenmitteln angebotenen Freiwilligendienste sind häufig mit hohen Kosten für die Freiwilligen verbunden. Insbesondere sollten mit dem neuen Angebot auch junge Frauen angesprochen werden, für die es keine Möglichkeit gibt, im Rahmen des Zivildienstes ins Ausland zu gehen.
Die Laufzeit von mit öffentlichen Mitteln geförderten Freiwilligendienstes in Entwicklungsländern soll flexibel gehalten werden. Der Freiwilligendienst wird fachlich und pädagogisch begleitet werden und soll sich an junge Erwachsene mit Abitur oder vergleichbarem Abschluss zwischen 18 und 28 richten. Ein Zuschuss für Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld, fachliche und pädagogische Betreuung sowie Versicherungen soll etwa 580 Euro pro Person und Monat betragen.
Derzeit laufen die Vorbereitungen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf Hochtouren, damit die dreijährige Pilotphase 2008 wirklich beginnen kann. „Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst will auch während der Pilotphase schon eine große Zahl von Freiwilligen fördern“, so BMZ-Sprecher Holger Illi. „Wie viele Freiwillige 2008 konkret gefördert werden können, hängt insbesondere davon ab, wie viele Einsatzplätze Entsendeorganisationen in Deutschland und Partnerorganisationen in den Entwicklungsländern anbieten können.“ Afrikanische Länder sollen dabei „besonders berücksichtigt“ werden. OLE SCHULZ