: Chancengleichheit verbaut
betr.: „Wir wissen, wie gute Schule geht“, taz vom 2. 5. 07
In Osnabrück ist gerade eine Schule in privater Trägerschaft auch deshalb abgelehnt worden, weil sie 35 Euro Schulgeld pro Monat erheben wollte. Wer nicht hätte zahlen können, hätte dabei das Schulgeld vom Träger (der evangelischen Landeskirche) sogar erstattet bekommen. In Prenzlauer Berg soll es also bei 230 Euro losgehen? Da sind 1.000 Euro Studiengebühren pro Jahr ja Peanuts dagegen!
Öffentliche Schulen in privater Trägerschaft müssen nicht automatisch schlecht sein. Die „Friskolar“ in Schweden sind ein Beispiel dafür. Aber mit Schulgeldern in der genannten Höhe verbaut man jungen Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen jede Chancengleichheit. Die öffentlichen Schulen müssen viel, viel besser werden, das ist klar. Aber es darf keinen Unterschied geben zwischen guter (= teurer) und normaler (= billiger) Bildung. Und die Bewohner des Bezirks Prenzlauer Berg dürfen nicht für Fehler der Bezirksverwaltung zur Kasse gebeten werden. JENS MARTIN, Osnabrück
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