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Archiv-Artikel

Senat kündigt Aufträge an die Treberhilfe

SOZIALARBEIT Weil Verträge nicht erfüllt würden, streicht der Senat Aufträge für 5,4 Millionen Euro

Der Senat hat der Berliner Treberhilfe Aufträge in Höhe von insgesamt 5,4 Millionen Euro jährlich fristlos gekündigt. „Für uns bleibt es dabei, dass die Treberhilfe ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt“, sagte die Sprecherin von Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke), Anja Wollny. Hintergrund des Streits zwischen Senat und der Treberhilfe ist unter anderem der Personalschlüssel der Organisation. Es gab Verdächtigungen, dass hohe Profite nur deshalb erwirtschaftet würden, weil zu wenig Personal eingesetzt worden sei.

Noch im Februar hatte die Treberhilfe angekündigt nachzuweisen, dass der Personalaufwand den Vorgaben des Landes entspreche. Die Senatsverwaltung habe mehrfach Belege eingefordert, erklärte Wollny. Doch die Treberhilfe habe immer wieder andere Zahlen geliefert und nicht belegen können, dass sie ihre Verträge erfülle. Daher habe sich die Verwaltung nach einem Prüfungsverfahren zur Kündigung der Aufträge entschlossen.

Die Treberhilfe war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil sich ihr damaliger Geschäftsführer und Miteigentümer Harald Ehlert eine Maserati-Sportlimousine als Dienstwagen leistete. Auch Ehlerts Einkommen von angeblich weit mehr als 300.000 Euro im Jahr wurde als unangemessen kritisiert.

Die Treberhilfe betreut nach eigenen Angaben bis zu 4.000 Obdachlose im Jahr und leistet Straßensozialarbeit. (dpa)