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■ Das 27. Internationale Kurzfilm Festival Hamburg
Vom nächsten Dienstag an findet in den Zeisekinos, dem Metropolis, Lichtmess, B-Movie und 3001 wieder das neben Oberhausen renommierteste deutsche Festival für Kurzfilme statt.
■ Internationaler Wettbewerb In acht Programmblöcken werden um die fünfzig Kurzfilme gezeigt. Eine fünfköpfige Jury wählt daraus den Gewinner des mit 3.000 Euro dotierten Hamburger Kurzfilmpreises aus. Die Bandbreite des Angebots reicht von Kurzspielfilmen wie „Green Crayons“ aus Kanada, indem über die Gewissensbisse eines aggressiven kleinen Jungen im Kindergarten erzählt wird bis zu Experimentalfilmen wie „Stagecoach“ aus Finnland, in dem Aufnahmen von einer Überwachungskamera verfremdet wurden.
■ No Budget Wettbewerb Ebenfalls gut fünfzig Kurzfilme werden in fünf Programmblöcken gezeigt, und dotierte Preise werden sowohl von einer Jury wie auch vom Publikum vergeben. Hier werden nicht nur gemäß dem Titel unabhängige und möglichst billig produzierte Kurzfilme gezeigt, sondern Raum für „radikal subjektive Sichtweisen, für experimentierende, grenzwertige, randständige, fordernde, nichtkommerzielle und innovative Kurzfilme“ (so das Programmheft) geschaffen. Ein Beispiel dafür ist der US-amerikanische Kurzfilm „Dust Machine“, bei dem sich Nahaufnahmen aus dem Inneren eines Staubsaugers langsam in apokalyptische Landschaften verwandeln.
■ Deutscher Wettbewerb 30 Filme in fünf Programmblöcken werden wieder von einer Jury und dem Publikum bewertet. Im Programm ist auch die Farce „Der Kleine Nazi“, bei der die Oma unbedingt dann Christbaumschmuck aus dem dritten Reich an den Baum hängen muss, wenn die Tochter ihren Freund aus Israel mitbringt.
■ Flotter Dreier Wettbewerb Höchstens drei Minuten lang dürfen Filme in diesem Wettbewerb sein und zudem wird auch noch ein Thema vorgegeben. Diesmal lautet es „Deutsch“. Bei der Kürze sollte zumindest der Filmtitel ausschweifend sein, scheint sich Sebastian Linke gedacht zu haben, in dessen Dokumentation „Quar trakt od MONDAR sed GERMAS – Was denkt die Welt über die Deutschen“ scheinbar Menschen aus anderen Ländern in möglichst unverständlichen Sprachen ihre Meinungen über die Deutschen kundtun. Im Abspann stellt sich dann aber heraus, dass sie alle verdächtig deutsch klingende Namen haben.
■ Frühwerke Viele später berühmt gewordenen Regisseure haben mit Kurzfilmen angefangen, und es ist oft sehr aufschlussreich, diese ersten Versuche heute anzusehen. Im Programm stehen diesmal etwa Frühwerke von Aki Kaurismäki, Jean-Pierre Jeunet, Richard Lester, Thomas Vinterberg und die sehr komische Hymne auf das Maurerhandwerk „Was nicht passt wird, wird passend gemacht“ von Peter Thorwald. Programm und weitere Informationen unter www shortfilm.com.