: „Schneekönig“ muss zurück in den Bau
Dabei wollte der Drogendealer, der in den 90ern groß im Geschäft war, auf „Rum und Fruchtmark“ umsatteln
Ein in Hamburg als „Schneekönig“ bekannt gewordener Drogenhändler muss wieder ins Gefängnis. Das Hamburger Landgericht hat den 56-Jährigen gestern wegen Kokainhandels zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der Mann war in den 90er Jahren einer der größten Drogendealer Deutschlands und versorgte die Hamburger Schickeria mit Kokain.
Der Polizistensohn, der rund 20 Jahre seines Lebens einsaß, vermarktete seine kriminelle Karriere als Buch unter dem Titel „Schneekönig. Mein Leben als Drogenboss“. Nach einer Haftentlassung Ende 2003 gelobte er zwar Läuterung und wollte legale Geschäfte mit „Rum und Fruchtmark“ machen. Doch mischte er kurz darauf schon wieder bei Drogengeschäften über Kolumbien mit.
Da der Mann noch eine Reststrafe verbüßen muss, werde er möglicherweise erst mit 68 Jahren wieder aus der Haft kommen, sagte der Richter. „Sie müssen lernen, von der Sozialhilfe in einer kleinen Wohnung zu leben“.
Dem Mann, der ein Geständnis ablegte, blieb die von der Anklage geforderte Sicherungsverwahrung erspart. Der Richter begründete dies auch mit dem seelischen und körperlichen Verfall des Verurteilten. DPA